Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

— 497 — 
reitete sie die Wiederaufforstung der schmählich mitgenommenen 
Waldungen vor. Ein weiteres Edikt vom 14. März 1763 setzte 
alles während des Krieges in Umlauf gekommene Geld, vor allem 
also die „Ephraimiten“ außer Kurs, jedoch so, daß man bis 
zum 1. Juli 1763 jene Achtgroschenstücke bei der Dresdener Münze 
oder an den Kassen der Kreisstädte für drei Groschen einlöste. 
Ein Mandat vom 18. Juni verfügte, daß Bezahlungen von Schuld- 
verschreibungen, die während der Zeit der Münzverschlechterung 
ausgestellt worden waren, da die Leistung in schlechterer Münze 
erfolgt sei, auch in diesem Fuße zu geschehen hätten. Von jenen 
schlechten Münzen wanderten von 1763—1766 4888 Zentner 
13 Lot in die Freiberger Schmelzhütten. In jener Verordnung 
vom 14. März wurde auch bekannt gemacht, daß in Sachsen 
von nun an der sogenannte Konventions= oder Zwanzig-Gulden- 
Juß Geltung haben sollte, so genannt von einer 1753 zwischen 
Osterreich und Bayern geschlossenen Münzkonvention und weil 
danach aus einer feinen Mark Silbers 20 Gulden, in Sachsen 
dementsprechend 13⅛ Reichstaler geprägt werden sollten" Da 
1760 dieser Konvention die Stände des bayrischen, fränkischen und 
schwäbischen Kreises beigetreten waren und 1763 mit Sachsen auch 
die herzoglich-sächsischen Häuser, Hannover und Braunschweig sich 
anschlossen, so war das zur Entwickelung eines gemeinsamen 
Handelsverkehrs für Sachsen von höchster Bedeutung. 
Nach sechsundeinhalbjähriger Abwesenheit kehrte König August 
am 30. April 1763 mit seinem Günstling aus Polen heim, das 
ihm nicht wieder zu sehen bestimmt war. Die Rückkehr Brühls 
machte sich alsbald bemerklich. Das von der Restaurationskom- 
mission aufgesparte Geld verwandte Brühl zur Wiederherstellung 
seines zerstörten Palastes. Nicht einmal zum Unterhalt des könig- 
lichen Hauses gab er etwas her; hier war man auf Kredit an- 
gewiesen; den Kreditgebern aber wurde es nur durch Konnexionen 
möglich, zu ihrem Gelde zu gelangen. Der Geheime Rat von 
Gartenberg, einer der Günstlinge des Premiers, riet, mit einem 
Federzuge die Schulden des Landes auf die Hälfte herabzusetzen. 
Aber zunächst mußte man noch mit dem Landtage rechnen, den 
man vor allem zu neuen Bewilligungen brauchte. Als dieser 
Sturmhoefel, Geschichte der sächsischen Lande. 32
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.