Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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Deszendenz mit des letzteren Enkel, dem Grafen Chambord, oder 
wie er sich nannte: Heinrich V., am 24. Aug. 1883 zu Frohs- 
dorf bei Wien ausgestorben ist. — Von den weiteren Söhnen 
Friedrich Augusts II. wurde besonders wegen seiner kurländischen 
Beziehungen (1759/62) Karl Christian Josef, geb. 13. Juli 1733, 
genannt; er war mit einer hervorragenden polnischen Schönheit, 
der Franziska Krasinska vermählt. Er starb 1796. Auch dem 
am 11. Aug. 1738 geborenen Albert Kasimir August war eine 
gewisse Rolle vorbehalten. Nachdem er in österreichischen Diensten 
am Siebenjährigen Kriege teilgenommen hatte, machte ihn die 
Kaiserin Maria Theresia zum Generalfeldmarschall und Statt- 
halter von Ungarn. 1766 heiratete er die Tochter der Kaiserin, 
Maria Christina, und erhielt das Fürstentum Teschen, weshalb 
er als Herzog Albert von Sachsen-Teschen bekannt ist. Als Herzog 
Karl von Lothringen gestorben war, trat er an dessen Stelle 
1781 die Verwaltung der österreichischen Niederlande an und blieb 
in dieser Stellung, bis 1793 die französische Revolution sich des 
Landes bemächtigte. Er befehligte dann 1794 mit wenig Glück 
die Reichsarmee und zog sich danach nach Wien zurück, wo er erst 
am 10. Febr. 1822 starb. — Als fünfter der überlebenden Söhne 
kam Clemens Wenzeslaus am 28. Sept. 1739 zur Welt, 
der ebenfalls in österreichische Dienste trat und als Feldmarschall 
1760 bei Torgau focht. Im folgenden Jahre trat er in den geist- 
lichen Stand, las am 1. Mai 1764 zu München seine erste Messe 
und wurde am 12. Febr. 1768 zum Erzbischof von Trier er- 
wählt. Auch ihm raubte die französische Revolution Stellung 
und Gebiet. Durch den Reichsdeputationshauptschluß von 1803 
erhielt er ein Jahresgehalt von 100000 Gulden und, da er 1768 
auch zum Bischof von Augsburg gewählt worden war, das bischöf- 
liche Schloß zu Augsburg. Er starb am 27. Juli 1812 zu Obern- 
dorf bei Augsburg. An seinem Hofe pflegte sich die jüngste der 
Schwestern und das jüngste der Kinder Augusts, die am 10. Nov. 
1740 geborene Maria Kunigunde aufzuhalten, von der man 
gehofft hatte, Kaiser Josef II. werde sie in zweiter Ehe heim- 
führen. Sie trat dann aber in den geistlichen Stand und wurde 
Abtissin von Essen und Thorn. Sie starb am 8. April 1826.
	        
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