Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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(gest. 28. Juli 1750 zu Leipzig) sogar in Vergessenheit gerieten. 
Aus der von Hasse meisterhaft geleiteten Königl. Kapelle berief 
Friedrich der Große 1741 den Flötenspieler Joh. Joach. Quantz 
(1697—1773). Die italienische Richtung fand ihre Förderung be- 
sonders auch durch die kunstsinnige Kurprinzessin Maria An- 
tonia, die eine Schülerin des Neapolitaners Niccolo Ant. Por- 
pora (1686—1766) war. Sie sang vorzüglich, spielte meisterhaft 
Klavier, lernte die Laute schlagen, komponierte ein Oratorium 
La Conversione di San Agostino und eine Oper Talestri. Auch 
übersetzte sie die Tragödie Demetrio des Metastasio (1698—1782), 
der auch als Schöpfer des italienischen Singspiels bekannt ist; 
in seiner Art dichtete sie das Schäferspiel II triomfo della Fe- 
delta. Ihre Aufnahme in die Academia dell’ Arcadia in Nom 
1747, der ihr Gatte schon angehörte, bewies, wie sehr man ihre 
künstlerischen Bestrebungen weit außerhalb der Grenzen Sach- 
sens schätzte. Als eine von ganzem Herzen fromme Frau ver- 
faßte sie, in französischer Sprache, religiöse Schriften, wie eine 
Paraphrase des 51. Psalms, und diktierte ihrem im Jahre 1755 
geborenen Sohne Anton ihre „Prinzipien der christlichen Moral“ 
in die Feder. — Auch in Leipzig entstand eine Oper; 1693 
wurde dafür ein Haus auf dem Brühl eingerichtet, wo auch, 
namentlich zur Meßzeit, Komödie gespielt wurde. Sie wurde 
namentlich von Dresden versorgt und wußte unter Pietro Mingotti 
wohl neben dem 1743 begründeten Großen Konzert zu bestehen. 
Auch die anderen künstlerischen Bestrebungen seines Vaters 
führte Friedrich August II. weiter. 1739 legte er auf einer 16 
Meter tiefen Betonschicht den Grundstein zur katholischen Hofkirche, 
die 1751 eingeweiht wurde. Gaöbtano Chiaveri hatte den Plan 
gemacht, Sebastiani führte ihn in Pirnaischem Sandstein aus 
und schuf damit ein klassisches Beispiel des Barockstils für Sachsen. 
Die 59 Figuren daran wurden nach Torellis Zeichnungen von 
Mattielli ausgeführt. In dem einfach, aber würdig gehaltenen 
Innern prangt über dem aus Maxener Marmor gearbeiteten 
Hochaltar eine Himmelfahrt Christi von Raphael Mengs (1728 
bis 1779), wohl das bedeutendste Werk dieses schon von Winckel- 
mann beeinflußten Künstlers. — Von den Sammlungen gewann
	        
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