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Stähre und ebenso viele Schafe in Spanien angekauft, und konnte
man nun auch schon an Interessenten zur Zucht abgeben. Bis 1813
hatte man an Domänenpächter und Rittergutsbesitzer 6643 Stähre
verkauft, anfangs zu sieben, dann zu zwölf Taler das Stück. Die
Wollerzeugung nahm in Sachsen von Jahr zu Jahr an Bedeu-
tung zu; 1768 betrug sie 150000 Stein, 1811 dagegen 204545
Stein, deren Wert durch die Veredelung überdies um 3½ Mil-
lionen Taler gewachsen war. Der genannte Graf Einsiedel ließ
auch die ersten Wollspinnmaschinen in Sachsen erbauen. — Der
Bienenzucht wurde durch Gründung der Oberlausitzer Bienen-
gesellschaft mit einer Fachschule Aufmerksamkeit geschenkt. Zwei
weitere derartige Gründungen erfolgten 1786 zu Dahlen und
zu Rötha bei Leipzig. — —
Als am 13. Nov. 1765 der kurfürstliche Hof Freiberg und
die dortigen Bergwerke besuchte, wurde der Administrator auf die
1746 erschienene Schrift eines gewissen Zimmermann aufmerk-
sam gemacht, welche auf die Notwendigkeit einer obersächsischen
Bergakademie hinwies. Auch hatte schon 1702 Friedrich August 1.
eine Bergschule ins Leben gerufen, die, mit 300 Gulden dotiert,
dem Unterricht junger Bergleute in der Markscheide= und Pro-
bierkunst dienen sollte. Dort hatte Bergrat J. F. Henkel, der
1744 starb, auch in metallurgischer Chemie unterrichtet. Prinz
Aaver ließ sich für den Gedanken gern gewinnen und unter-
zeichnete am 4. Dez. 1765 die Stiftungsurkunde der Frei-
berger Bergakademie. Es wurden zunächst nur 1200
Taler aus der Oberbergzehntkasse angewiesen, die bald auf 1562
vermehrt wurden; aber davon sollten 400 Taler für ärmere
Studenten als Stipendien in Abzug gebracht werden. Am 27.
Februar 1766 wurde das neue Institut eröffnet, das mit der
Zeit seinen Ruf weit über die Grenzen Europas hinaus ver-
breitete. Unter den ersten Lehrern dürfen folgende besonders
erwähnt werden: Christlieb Ehregott Gellert, ein zwei Jahre
älterer Bruder des Dichters (1713—1795), lehrte Chemie und
Hüttenkunde, Charpentier Mathematik und machte sich auch
als Berghauptmann verdient; Richter war für Mathematik,
Klotzsch für Probierkunde angestellt. Die bergmännisch-minera-