Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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Sachsen insofern eine Stelle gefunden, als Josef, nachdem im 
Mai 1781 ein Verteidigungsbündnis zwischen ihm und der Zarin 
geschlossen worden war, im Herbste 1782 in Beantwortung der 
zarischen Entwürfe die seinigen mitteilte, in denen der Abschluß 
eines Bündnisses gegen Preußen mit Sachsen unter Übertragung 
der polnischen Krone vorgesehen war. Katharina II. antwortete 
ablehnend, fand auch Josefs Ansprüche in der türkischen Frage 
zu weitgehend und umgekehrt dieser die russischen, und so blieb 
es beim alten. 
Gleichzeitig herrschte aber auch im Reiche im Anfang des 
Jahres 1783 Unzufriedenheit gegen Josef II., teils wegen gewisser 
Übergrisse des Reichshofrates, teils weil mancherlei Anzeichen 
darauf hindeuteten, als wolle der junge Kaiser sich in wichtigen 
Punkten über die Reichsverfassung hinwegsetzen und ein selbstherr- 
liches Regiment beginnen. So tauchte naturgemäß der Gedanke auf, 
einen Bund unter dem Schutze Preußens zu errichten. Der Mark- 
graf Karl Friedrich von Baden machte dem Fürsten von Dessau 
und dieser wiederum dem Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, 
dem Neffen und Thronfolger des kinderlosen Königs, davon Mit- 
teilung, daß mehrere Fürsten die Absicht hätten, eine solche Ver- 
einigung zu bilden; davon setzte dann der Prinz Anfang Juli 
1783 den leitenden Minister seines königlichen Oheims, Hertz- 
berg, in Kenntnis. Dieser billigte den Gedanken, meinte aber, 
man müsse vor allem auf den Zeitpunkt warten, wo Karl Theodor 
in Bayern dem Herzog Karl von Zweibrücken Platz gemacht habe, 
und vor allem alle solche Pläne äußerst geheim halten. Er selbst 
ging mit dem Geheimnis so weit, daß er nicht einmal seinem 
Könige davon Mitteilung machte. 
Aber Friedrich der Große kam bei der Annäherung Oster= 
reichs an Rußland und der engen Verwandtschaft des französischen 
Königs mit dem Kaiserhause und der dadurch hervorgerufenen 
isolierten Stellung Preußens ganz von selbst auf solche Gedanken. 
Somit befahl er am 6. März 1784 seinen Ministern Hertberg 
und Finckenstein, sie sollten an einem Fürstenbund arbeiten, den 
er noch von seinem Tode zu gründen wünsche. Beide Minister 
waren aber der Meinung, daß man vor dem Tode Karl Theodors
	        
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