Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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nordwestlich von Jena eingenommenen Stellungen. Der auf dem 
Jena zunächst liegenden sog. Landgrafenberge aufgestellte Vor- 
posten, das sächsische Bataillon Rechten und Tauentziensche Trup- 
pen, waren soeben von dem Marschall Lannes zurückgedrängt 
worden. Noch aber war dieser nicht so stark, daß er nicht wieder 
hätte zurückgeworfen werden können. Hohenlohe tat nichts der- 
hleichen; er habe, wie er später vergeblich zu entschuldigen versucht 
hat, die Zurückwerfung der Franzosen durch Tauentzien beabsichtigt, 
sei aber durch den ihm überbrachten Rückzugsbefehl daran ge- 
hindert worden. 
liberdies hatte Fürst Hohenlohe rechtzeitige Warnung er- 
halten: General von Zezschwitz, dem man übrigens von dem be- 
absichtigten Abmarsch nach der Elbe noch gar nicht offiziell Kenntnis 
gegeben, sondern der erst in der Nacht zum 14. zufällig davon gehört 
hatte, schickte den Major von Egidy in der Frühe des 14. an 
Hohenlohe, um ihn von dem Anmarsche Augereaus im Mühltale 
Nachricht zu geben. Hohenlohe legte der Nachricht keinen Wert 
bei. So ereilte ihn ein verdientes Schicksal, in das leider auch 
die Sachsen hineingezogen wurden. Es ist hier nicht die Auf- 
gabe, eine ins einzelne gehende Schilderung der Schlacht bei Jena, 
oder wic sie nach dem Hauptkampfe genannt werden müßte, bei 
Vierzehnheiligen zu geben, namentlich da der Anteil der Sachsen 
daran bei ihrer verzettelten Aufstellung nur in zweiter Linie 
hervortreten konnte. Ein Teil unter Generalmajor von Cerrini 
stand auf dem äußersten linken Flügel der Hohenloheschen Stel- 
lung bei Klosewitz und wehrte sich vergeblich gegen Lannes und 
Augereau, während ein Teil der sächsischen Kavallerie noch weiter 
nördlich bei Rödigen gegen Soult unglücklich focht. Auf dem 
äußersten rechten Flügel aber oberhalb des Mühltals, in dem die 
Straße nach Weimar hinführt, stand auf der sog. Schnecke die 
Division Niesemeuschel, an die sich bei Isserstädt Tauentzien an- 
schloß. Zu diesem stießen während des Kampfes um Vierzehn= 
heiligen die Brigade Dyherrn und der Bruder des Generals von 
Zezschwitz, der Generalleutnant, mit einem Teile der Kavallerie; 
weiterhin bildete die Verbindung mit Hohenlohe die Brigade von 
Schönberg nebst dem Grenadierbataillon a. d. Winkel. Die Er-
	        
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