Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

— 630 — 
Berghauptmann wurde; im gleichen Jahre wurde von Trebra 
aus dem Harze als Oberberghauptmann zurückgerufen, 1804 trat 
Sigmund Aug Wolfgaug von Herder, „der Knappen treuster 
Freund“, ins Oberbergamt ein, der nachmals seit 1826 als Ober- 
berghauptmann Bedeutendes leistete. Für die Verbesserung der 
Bergwerksmaschinen war von 1790—1799 der Maschinendirektor 
Mende in wahrhaft genialer Weise tätig. — Die Kohlen- 
werke im Plauenschen Grunde erfuhren sowohl in Privathänden, 
wie des Grafen Hagen zu Potschappel, teils unter kurfürstlicher 
Verwaltung in den achtziger und neunziger Jahren eine bedeutende 
Steigerung ihres Betriebes. — Einen besonderen Aufschwung nah- 
men auch die Salinen unter Bergrat Gottfried Borlach, den 
man mit Recht als den Vater des sächsischen Salinenwesens be- 
zeichnet. 1726 legte er die erste Dorngradierung zu Artern an, 
ihr folgte 1730 Kösen, und endlich wurde unter seiner Leitung am 
16. Sept. 1763 die Saline zu Dürrenberg begründet. Weitere 
Verbesserungen und Neuanlagen in den genannten Orten und in 
den wiederaufgenommenen Salinen von Teuditz und Kötschau 
brachten am Ende des Jahrhunderts jährlich aus den fünf Sa- 
linen etwa 280000 Scheffel Salz in die kurfürstlichen Niederlagen. 
Sonderbar mutet es uns an, daß man durch Mandate aus den 
Jahren 1777 und 1778 bestimmte, wieviel Salz jede Haushaltung 
jährlich zu verzehren habe. Auf jede Person über zehn Johren 
wurden jährlich 2 Metzen Salz, auf die Kuh 1 Metze, auf je 
zehn Schafe dasselbe Maß gerechnet. — Besondere Aufmerksam- 
keit wurde unter der Regierung Friedrich Augusts III. auch den 
Mineralquellen zugewandt, von denen besonders das von dem 
kurfürstlichen Paare gern besuchte und vom Kurfürsten mit nenen 
Baulichkeiten versehene Lauchstädt zu nennen ist, das trotz seiner 
wenig anziehenden Lage das Modebad der vornehmen sechsischen 
Gesellschaft wurde und wegen der von Schiller und Goethe ge- 
leiteten Theatervorstellungen bis zum Jahre 1806 eine hohe 
literarische Bedeutung erhielt. 
Die lange Friedenszeit begünstigte das Aufblühen in Hau- 
del und Gewerbe und die kluge Wirtschaftspolitik des Kur- 
fürsten tat das übrige. Auf das Gutachten einer unter dem Herin
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.