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durch eine in sich uneinige Zensurbehörde gestört wurde. Vor
deren einem Mitgliede fand z. B. das Gellertsche Lied keine Gnade:
„Wenn ich, o Schöpfer deine Macht,“ weil darin nichts von der
Gotteskindschaft des Christenmenschen enthalten sei, während er
an „Wer nur den lieben Gott läßt walten“ und an „Was Gott
tut, das ist wohlgetan“ keinen Anstoß nahm, in denen nach dem
Gutachten eines anderen Mitgliedes ebensowenig von der ver-
mißten Gotteskindschaft die Rede war. So zog sich die Veröffent-
lichung, die dann niemandem recht genügte, bis zum Jahre 1796 hin.
Und während sich so Freigeisterei auf der einen Seite und
frommer Buchstabenglauben auf der anderen Seite gegenüberstanden,
blühte noch ein drittes, von beiden Seiten Unterstütztes empor,
der Spiritismus, das Geisterzitieren. Das Zeitalter des berühmten
Beppo Balsamo, alias Grafen Cagliostra, brachte auch einen an-
deren mit der Geisterwelt eng liierten Adepten nach Dresden zu
mehrfachem Aufenthalt während der Jahre 1770—1780, den
Grafen von Saint Germain, der neben anderem Wunderbaren
auch das Geheimnis des Lebenselixiers besaß; er hatte durch dieses
ausgezeichnete Mittel schon über 400 Jahre gelebt; sein Kutscher
konnte den Dresdenern jedenfalls versichern, daß in den 130 Jah-
ren, die er in den Diensten des Grafen stehe, dieser immer so
ausgesehen habe, wie gerade jetzt. Aber dies Zeitalter der Auf-
klärung erweckte auch einen sächsischen Spezial-Thaumaturgen in
der Person Joh. Georg Schrepfers, der, geboren um 1730, ein
Nürnberger Kind, nach mancherlei Abentenern als junger Mann
von etwa 29 Jahren nach Leipzig kam, Kellnerdienste verrichtete
und als dienender Bruder in die Loge aufgenommen wurde. Seit
1761 war er als „Weinschänk“ Leipziger Bürger, und zwar führte
er eine Weinstube im Böttchergäßchen, die er dann 1769 mit
der beliebten Weißlederschen Kaffeewirtschaft in der Klostergasse
vertauschte. Hier sammelte er, der schon seit einiger Zeit zu den
Leipziger Logen in Opposition getreten war, seine Anhänger um
sich. In seinem Kaffeehause bildete er eine Loge feiner Richtung,
in die auch Frauen ausgenommen werden durften, und polemi-
sierte in einer Weise gegen die anderen Logen, daß er sogar mit
den Gerichten zu tun bekam; auch beleidigte er in diesen An-
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