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an den Zaren Alexander, der sich dort schon bei der Armee ein—
gefunden hatte. Gleichzeitig glaubte er den Zaren durch ein Schau—
spiel nach Art der Fürstenzusammenkunft in Erfurt von 1808 ein-
schüchtern zu können. Diesmal hatte er Dresden zum Platze
dieser Vorführung ausersehen und nicht nur alle Rheinbund—
fürsten, sondern auch seine sonstigen Verbündeten, wie den König
von Preußen und den Kaiser von Osterreich dahin entboten.
Am 9. Mai 1812 hatte der Kaiser mit der Kaiserin St.
Cloud verlassen. Am 14. Mai trafen die kaiserlichen Herrschaften
in Mainz ein, am 15. Mai von Bayreuth her in Plauen, an der
Grenze von dem Oberkammerherrn von Friesen und dem General
von Gersdorff empfangen. Am 16. Mai nachmittags 5 Uhr
erfolgte die Ankunft des Kaiserpaares in Freiberg, bis wohin
der König und die Königin entgegengefahren waren. Nach hastig
eingenommenem Diner wurde die Reise fortgesetzt und abends 11 Uhr
fand unter dem Donner der Geschütze und dem Geläute aller
Glocken der Einzug in Dresden statt. Die Straßen, die passiert
wurden, waren illuminiert und kaiserliche und königliche Truppen
sowie die Bürgergarde bildeten Spalier. Bezeichnend war, daß
von der Behörde Vivatrufen anbefohlen war. Nach übereinstim-
menden Meldungen hat aber die Dresdener Bevölkerung bei den
vielfachen Gelegenheiten, den Kaiser in den nächsten Tagen öffent-
lich zu sehen, ein beredtes Stillschweigen gezeigt, während sie den
Kaiser von Österreich mit nicht endendem Zuruf empfing und
auch den König von Preußen und seinen Sohn, den Kronprinzen
Friedrich Wilhelm, sympathisch begrüßte. — Der Kaiser stieg im
königlichen Schlosse ab und führte daselbst, nicht gerade zur Freude
seines Wirtes, seine eigene Menage. Am Morgen des 17. Mai
traf der Großherzog von Würzburg (Ferdinand von Toskana) ein
und wurde beim Prinzen Anton untergebracht, ebenso die Königin
von Westfalen, eine geborene Prinzessin von Württemberg; ihr
Gemahl befand sich bereits bei der Armee in Polen. Von anderen
deutschen Fürsten sind noch zu nennen der Herzog von Weimar,
der Prinz von Mecklenburg-Schwerin und die Herzöge von Koburg
und Anhalt-Dessau.
Ebenfalls am 17. Mai langten der Kaiser und die Kaiserin