1. März in Bautzen anlangten. Es war der vierte Teil derer,
die ins Feld gezogen waren.
Während die sächsische Reiterbrigade nutzlos von Jérôme
strapaziert wurde, gingen infolge dieser Anstrengungen, der schlechten
Verpflegung und der nach heftigem Regenwetter eintretenden großen
Hitze ein nicht unbedeutender Teil Pferde und Mannschaften ab.
So war schon am 1. Juni der Divisionsgeneral von Gutschmid
am Typhus gestorben. An seine Stelle trat nicht, wie dieser
gehofft hatte, von Thielmann, sondern von Funck. Die Untätig-
keit und Unfähigkeit Jérômes veranlaßte Napoleon, ihn unter
das Kommando von Davout zu stellen, was den König bon
Westfalen so verdroß, daß er am 16. Juli die Armee verließ.
Als besonderen Vorgesetzten hatte Thielmann den tüchtigen Latour-
Maubourg, nach dem die ganze Brigade genannt wurde. Doch
wurde die Brigade zunächst noch zu keiner ernsteren Aktion ge-
zogen, so daß mit Ausnahme des Regimentes Prinz Albert sie
sich nicht an der Schlacht bei Smolensk, in der am 17. Aug.
Napoleon die Russen besiegte, beteiligt hat. Erst am 6. Sept.
erfolgte die Vereinigung der 4. Brigade mit dem Hauptheere bei
Mozaisk, etwa 15 Meilen westlich von Moskau. Wiewohl die
Sachsen auf zwei Drittel ihres ursprünglichen Bestandes zusammen-
geschmolzen waren, waren sie infolge ihrer besseren Fürsorge für
die Pferde doch in weit besserer Verfassung als die Franzosen.
Wegen ihrer guten Haltung wurden sie deshalb von den Frau-
zofen mit beifälligem Zuruf empfangen, als sie an dem Tage
von Borodino, dem 7. Sept. 1812, früh gegen 6 Uhr in die
schon begonnene Schlacht geführt wurden, die über den Belitz
von Moskau entscheiden sollte. Die Sachsen glühten vor Kampfes-
eiser und selbst die Maroden und Kranken hatten alle Kraft
zusammengenommen, um, teilweise auch gegen den Willen ihrer
Offiziere, an der Ehre des Tages teilhaben zu können. Zunächst
freilich hieß es, passiven Mut zeigen; denn während Davout
und Ney die von dem Russen Bagration zur Deckung des linken
Flügels ausgeworfenen Schanzen zu nehmen suchten, wurden die
Sachsen von den dahinter liegenden Höhen von Semenowskpe be-
schossen. Erst als diese Verschanzungen in den Besitz der Fran-