Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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an Reynier, daß die Sachsen, deren Stimmung ihm Reynier wohl 
selbst geschildert haben mochte, nach Torgau abmarschieren sollten. 
Dementsprechend setzten sich die Sachsen in der Morgenfrühe des 
18. Okt. von Paunsdorf, wo man biwakiert hatte, wieder nach 
dem „Heiteren Blick“ in Marsch. Aber eine von Reynier unter- 
nommene Rekognoszierung ergab, daß die Abzugsstraße von Taucha 
und auch von Südosten, von Sommerfeld her, von feindlicher Rei- 
terei bedroht sei. Darauf nahm Reynier die Sachsen zunächst 
auf Paunsdorf und dann noch näher an die Stadt auf Stünz 
zurück; nur eine leichte Reiterabteilung unter Major von Fabrice 
in Stärke von 500 Mann ließ er zur Beobachtung der russischen 
Reiterei zurück. Von dieser Abteilung erschien im Auftrage ihres 
Kommandeurs ein Offizier bei der sächsischen Infanterie, um zu 
melden, daß die Reiter willens seien, zum Feinde überzugehen. Den 
Bitten seiner Brigadiers, das gleiche zu tun, setzte von Zeschau mit 
Recht sein vom Könige allein abhängiges Pflichtgefühl entgegen, 
und sandte den Reitern den Befehl, gegen die in ÜUbermacht heran- 
rückende russische Reiterei unter Emanuel und Platow vorzugehen. 
Sie gehorchten zwar, wurden aber geworfen, sammelten sich hinter 
einer sächsischen Batterie und ritten dann wieder, aber mit ein- 
gesteckten Säbeln den Russen entgegen, die sie mit Hurra emp- 
fingen. Sie wurden trotz ihres Wunsches, in der ersten Reihe 
am Kampfe mit teilzunehmen, doch nicht weiter verwandt und 
der schlesischen Armee zugewiesen. Gleichfalls zur Beobachtung 
des Feindes und zur Wahrung der Parthenübergänge war das 
Bataillon von Sahr unter dem Major von Selmnitz vorgeschickt 
worden; es folgte dem Beispiele der Reiter und ging, vom Kron- 
prinzen von Schweden empfangen, ebenfalls über. 
Unterdessen hatte Zeschau an der Seite der Franzosen den 
Kampf gegen die OÖsterreicher unter Bubna bei Sellerhausen mit 
aufgenommen. Die Nachricht von den erfolgten Übergängen ver- 
anlaßte die beiden Brigadiers von Brause und von yssel noch ein- 
mal, in den Kommandierenden zu dringen, er solle doch das Gleiche 
tun. Er erklärte, nur auf den Befehl des Königs werde er so handeln, 
und schickte den Hauptmann von Nostiz gegen 1 Uhr mit münd- 
lichem Auftrag an den König, der im Anschluß an die Meldung
	        
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