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auch in einem Beileidschreiben seine Anerkennung für die ritter—
liche Tapferkeit des gefallenen Kurfürsten aus; aber im innersten
Herzen war er froh, von diesem unberechenbaren Gegner befreit
zu sein. Am Jakobustage (25. Juli) ließ er das niederländische
Volk zu öffentlichen Dankgebeten auffordern.
Zwei Tage nach dem Tode des Kurfürsten, am 13. Juli, er-
solgte der Aufbruch der Sachsen von der Walstatt. Begleitet
von fünf Geschwadern der Reiterei und der Hauptfahne, wurde
die Leiche über Wolfenbüttel, Halberstadt, Aschersleben, Halle,
Leipzig am 22. Juli in Freiberg eingebracht und dann am
23. Juli in feierlichem Zuge, in dessen Mitte zwei Grafen von
Mansfeld, die Grafen von Solms und Barby, die Herren von
Schönburg und Hans von Heideck den Sarg trugen, nach der Be-
gräbniskapelle des Domes geleitet, wo Bergknappen ihn zwischen
dem Vater und dem früh verstorbenen Söhnlein Albrecht, dem
letzten Willen des Verstorbenen gemäß, einsenkten. Dort erhebt
sich seit 1563 das von dem Bruder, dem Kurfürsten August, er-
richtete kostbare Grabmal; auf einem kunstvoll gearbeiteten Mar-
morsarkophag kniet vor einem vergoldeten Kruzifix in weißem
Marmor ausgehauen die porträtähnliche Statue des Kurfürsten.
Ein anderes Denkmal hatte August schon vorher im reichsten
Renaissancestile auf dem östlichen Teile der durch Moritz ge-
schaffenen Dresdner Befestigungen, auf dem sog. Hasenberge, er-
richten lassen, dessen Reste heute an einer Ecke der Grundmauer
des Belvedere eingemauert sind. An der Stelle des Schlacht-
feldes, wo die Eingeweide des Bruders bestattet waren, ließ August
ein Hospital errichten. .
Moritz hinterließ außer der tiefgebeugten Witwe Agnes von
Hessen nur eine Tochter Anna. Seiner Gemahlin war er immer
in herzlicher, wenn auch wohl nicht immer in treuer Liebe zu-
getan gewesen. Sie hat ihm nie mehr als ein liebendes Weib
sein wollen und es stets vermieden, politischen Einfluß zu be-
anspruchen. Sie heiratete dann, um die Versöhnung zwischen
Ernestinern und Albertinern zu unterstützen, Johann Friedrich
den Mittleren, starb aber schon im November 1555. Die Tochter
Anna heiratete 1561 Wilhelm von Oranien; die sehr unglückliche