Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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sicherung gegeben wurde: „Fürchtet nichts für die gemeinsame 
deutsche Sache. Auch in meiner Brust schlägt ein deutsches Herz; 
auch ich will Deutschlands Größe und Glanz. Ich will aber, 
daß so erhabenes Ziel auf gesetzmäßigem Wege erreicht werde!“ 
Dieses Schriftstück war von Zschinsky, aber nicht von Beust unter- 
zeichnet, was zunächst seine Erklärung darin fand, daß nur jener 
sich zu dieser Zeit in der Umgebung des Königs befand. 
Daß das Beispiel der Hauptstadt im Lande vielfach Nach- 
ahmung gefunden und allenthalben die ungeheuerste Aufregung 
erzeugt hatte, ist wohl begreiflich. Man muß sich nur das Eine 
vergegenwärtigen, daß die Vaterlandsvereine fast allerorten den 
loyalen Boden unterwühlt hatten, daß demzufolge die Parole 
der sozialen und republikanischen Revolution von den eingeweihten 
Kreisen aus Dresden mit Inbrunst erwartet worden war. Dazu 
kamen die durch die Aussicht auf Unordnung entfachten niederen 
Instinkte der großen Masse. Man muß sich immerhin wundern, 
daß nicht noch mehr geschah, als tatsächlich geschehen ist. In 
Chemnitz und Freiberg wurden zwar auf das Andringen der 
provisorischen Regierung die Kommunalgarden zum Abmarsch 
nach Dresden gezwungen; aber diesen fiel es nicht ein, ihr 
Leben für jene Phantome in die Schanze zu schlagen. Sie 
kehrten, sobald sich ihre Kontrolleure von ihnen getrennt hatten, 
auf Umwegen, wenn möglich unter Auswechselung der Uniform 
gegen eine weniger kriegerische Tracht nach Hause zurück, wo 
dann bald die Ankunft der regulären Truppen allem demo- 
kratischem Unfug ein Ende machte. Selbst in Leipzig, das zur Messe 
allerhand fremdes Gesindel in seinen Mauern herbergte und sich 
durch den nach Dresden beorderten Abzug der Schützen ganz auf 
sich selbst angewiesen sah, verliefen die Dinge noch immer glimpf- 
lich. Trotzdem an der Spitze des Rates der frühere Bürgermeister 
von Dippoldiswalde, Klinger, stand, der mit zu den Koryphäen 
der radikalen Partei gehörte, gelang es dem übrigen Rate doch, 
durch kluges Zaudern und Vertrösten die Heißsporne über noch 
nicht erfolgte Absendung der Kommunalgarde nach Dresden und 
noch nicht erfolgte Anerkennung der provisorischen Regierung hin- 
wegzutäuschen. Allerdings faßten am 6. Mai die Leiter der
	        
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