Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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gingen nun nur noch von Hannover aus, dessen übertriebene 
Forderungen den Abschluß um viele Wochen verzögerte. Endlich 
gab es, durch den Unwillen der übrigen Staaten und die energischen 
Noten Osterreichs und Preußens gezwungen, nach, und so konnte 
am 8. April 1853 der Zollverein und der österreichische Handels- 
vertrag auf weitere zwölf Jahre unterzeichnet werden. Damit 
war die Krisis, die eine Zeitlang zur völligen Auflösung des 
nunmehr im ganzen schon 35, für Sachsen 20 Jahre günstig und 
segensreich wirkenden Zollbundes zu führen schien, glücklich be- 
seitigt. In der Beurteilung aber der von Beust befolgten, Sach- 
sens wahre Interessen so frivol aufs Spiel setzenden Politik, können 
wir uns einer Außerung Bismarcks anschließen, die dieser kurz 
vor dem Ausgange der Krisis am 16. März 1853 in einem 
Briefe an Gerlach tat: „Es wird im Interesse der Zukunft nicht 
ratsam sein, die Koalition — nämlich die Darmstädter — en bloc 
schlecht zu behandeln; aber wenigstens müßte man insoweit ein 
Exempel statuieren, als man nach dem Sprichwort die kleinen 
Diebe hängt und die großen laufen läßt. Als großen betrachte 
ich Bayern, mit dem wir uns überhaupt auf besseren Fuß setzen 
sollten, als bisher, als kleine und zu hängende schweben mir 
insbesondere Beust in Dresden und Dalwigk in Darmstadt vor. 
Ein bedeutender Sieg unserer Politik wäre es aber, wenn Beust 
und Dalwigk dabei gestürzt würden zum warnenden Beispiel für 
die Intriganten gegen Preußen, zumal beide nebenher in bezug 
auf Bonapartismus zu den bedenklichsten deutschen Ministern ge- 
hören, Beust aus Eitelkeit und Bosheit, Dalwigk aus Charakter- 
losigkeit und niedriger Gesinnung.“ — — — 
Werfen wir nach Erledigung dieser wichtigen Angelegenheit 
noch einen Blick auf die Geschehnisse im königlichen Hause und 
auf innere Vorkommnisse. Nach den furchtbaren Maitagen des 
Jahres 1849 hatte König Friedrich August bei einem Besuche 
der verwundeten Soldaten, die im Hause des Kadettenkorps unter- 
gebracht worden waren, zum ersten Male wieder am 20. Juli 
seine Hauptstadt betreten und bei dieser Gelegenheit auch einige 
Zeit im Schlosse verweilt, in dem die Spuren der Maitage 
noch immer nicht ganz getilgt waren, nachdem er am 10. Juli
	        
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