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Linie, Herzog Albrecht den Beherzten, den Albrechtsorden, der
im Mittelschilde das Bildnis jenes tapferen Fürsten zeigt.")
Zwei frohe Familienereignisse durchbrachen den Ernst der
Ereignisse in freundlicher Weise. Am 22. April 1850 fand die
Vermählung der Prinzessin Elisabeth, einer Tochter des Prinzen
Johann, mit dem Herzog Ferdinand von Genua, dem Bruder
des Königs Viktor Emanuel von Sardinien statt; die Braut
stand damals im 21., der Bräutigam im 28. Lebensjahre. Zu
den Festlichkeiten erschien am 24. April auch die Gemahlin Fried-
rich Wilhelms IV., und die Neuvermählten begaben sich dann ihrer-
seits am 2. Mai, vom Prinzen Albert begleitet, nach Berlin,
um sich am dortigen Hofe vorzustellen. Aus dieser Ehe stammt
die am 26. Nov. 1851 geborene Prinzessin Margarethe, die am
22. April 1868, also am Hochzeitstage ihrer Eltern, sich mit
ihrem Vetter, dem nachmaligen Könige Umberto von Italien
verheiratete. Außerdem wurde noch ein Sohn, Herzog Thomas
von Genua, am 6. Febr. 1854 geboren. Doch trennte schon
am 10. Febr. 1855 der Tod die Ehe der Prinzessin Elisabeth, die
sich 1856 zum zweiten Male morganatisch mit dem Marchese Ra-
pallo vermählte. Eine weitere Eheschließung, die im ganzen Lande
freudigen Widerhall fand, brachte das Jahr 1853, die des Prinzen
Albert mit der Prinzessin Carola von Wasa. Prinz Albert war
am 10. Okt. 1851 zum Generalmajor befördert worden. Als
solcher folgte er gern einer Einladung des Zaren Nikolaus im
Sommer 1852 zu den russischen Manövern, wobei er in nähere
Beziehungen zum Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, dem
nachmaligen Kaiser Friedrich III., trat, der ebenfalls als Gast
des Zaren in St. Petersburg weilte. Der Zar behandelte den
Prinzen Albert mit großer Auszeichnung und sprach ein prophe-
tisches Wort über seine militärische und Herrscherbegabung aus;
auch verlieh er ihm das Kaporsche Jägerregiment. An die russi-
schen Erlebnisse schlossen sich die österreichischen Septembermanöver
*) Durch einen Irrtum wählte man erst ein Bild Friedrichs des Weisen,
das Prinz Albert als das des Stammvaters 1841 zum Gegenstand einer eigen-
händigen Radierung gemacht hatte. Später entdeckte man den Fehler und änderte
das Bild dementsprechend.