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Elisabeth in Turin besucht und am 9. Aug. bei einer Jagd
auf Steinböcke an einer gefährlichen Stelle mit dem Pferde
einen Unfall erlitten; er war infolgedessen von der Reise an-
gegriffener zurückgekommen, als in früheren Jahren. Insbesondere
mehrten sich gegen den Frühling hin Anfälle von Melancholie,
so daß er zeitiger als sonst mit seiner Gemahlin den geliebten
Weinberg bei Wachwitz aufsuchte. Prinz Johann hegte damals
schon die Befürchtung, daß diese Stimmungen chronisch werden
und die Einsetzung einer Regentschaft notwendig machen könnten.
Es begann dann die eben erwähnte orientalische Verwicklung,
die den König noch mehr aufregte. Dann traf am 15. Juli
die Nachricht von der schweren Erkrankung der Prinzessin Wasa
ein, der Schwiegermutter des Prinzen Albert, die schon am 19. Juli
mit Tode abging. In dieser Zeit fühlte der König immer deut-
licher das Bedürfnis, durch eine Gebirgsreise seine angegriffene
Gesundheit herzustellen. Nachdem er am 31. Juli von einem
Jagdausfluge nach der Lausitz in Begleitung seines Neffen Georg
zurückgekehrt war, trat er am 1. Aug. mit der Königin die Reise
über Leipzig nach München an, um nach Besichtigung der dor-
tigen Ausstellung über Possenhofen nach seinem Lieblingslande
Tirol weiterzufahren, das er nun schon zum zehnten Male auf-
suchte. Nach vollbrachter Tour nach dem Solstein und der Alpe
Lisenz wollte er nach dem Pitztal fahren, einem der wenigen
Punkte, die sein Fuß noch nicht betreten hatte. Aber hinter Imst
zwischen dem Weiler Brennbichel und der Brücke, schlug der Wagen
an einer Wegbiegung am 9. Aug. vormittags gegen 10 Uhr
um, der König wurde aus dem Wagen geschleudert und fiel so
unglücklich, daß er dicht hinter das wild ausschlagende Hand-
pferd zu liegen kam; ein Hufschlag des Tieres traf ihn so schwer
am Hinterkopf, daß er sofort bewußtlos wurde. Mit Unterstützung
des begleitenden Flügeladjutanten Majors von Zezschwitz trugen
herbeieilende Landleute den König auf ein Graslager. Der aus
Imst herbeigerufene Arzt konnte keine Rettung bringen; nach-
dem der Pfarrer von Imst den König mit den Sterbesakramenten
versehen hatte, starb der König in der elften Stunde ohne das
Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Die Leiche wurde in dem