Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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Die entgegenkommende Haltung, die Sachsen wenigstens in 
der Frage der Unterordnung der Exekutionstruppen gezeigt hatte, 
erwirkte die Befreiung der unter dem General von Hake stehenden 
Kräfte aus ihrer Untätigkeit. Am 28. März wurde zu Rends- 
burg zwischen dem preußischen Stabschef, dem Generalleutnant 
Vogel von Falckenstein, und dem sächsischen Stabschef, dem Obersten 
von Fabrice, eine Übereinkunft getroffen, daß sächsische Abteilungen 
die Deckung der Ostküste Holsteins von Neustadt bis Heiligenhafen 
gegenüber der von den Preußen am 16. März eroberten Insel 
Fehmarn übernehmen sollten, während den Hannoveranern die 
Westküste zu gleichem Zwecke zuerteilt wurde. Am 12. April 
erschien auch schon ein dänisches Kanonenboot vor Neustadt und 
eröffnete auf die von den Sachsen aufgeworfenen Verteidigungs- 
werke ihr Feuer, das von der sächsischen Zwölf-Pfünder-Batterie 
prompt erwidert wurde; infolgedessen zog sich der Feind alsbald zu- 
rück. Auch eine Besetzung der Insel Fehmarn durch die Sachsen 
wurde in Vorschlag gebracht und von König Johann wie auch vom 
Kronprinzen gut geheißen; aber man meinte mit Rücksicht auf die 
gefährdete Lage der Insel und aus völkerrechtlichen Bedenken 
erst eine Verstärkung der Truppen beim Bundestag beantragen 
zu müssen. Unterdessen hatte Prinz Friedrich Karl die Be- 
lagerung der Düppeler Schanzen begonnen und am 18. April 
erfolgte ihre glänzende Erstürmung; darauf gingen die Dänen 
nach der Insel Alsen zurück und räumten selbst Fredericia. Die 
Verbündeten aber hatten schon Ende Februar und Anfang März 
als Pfand den südlichen Teil von Jütland besetzt, wenngleich 
OÖsterreich sich nur zögernd zur Mitwirkung gewinnen ließ. 
Von diesem Schritte war den Unterzeichnern des Londoner 
Protokolls sofort Mitteilung gemacht und zugleich die Bereit- 
willigkeit der Verbündeten angezeigt worden, Jütland wieder zu 
räumen, wenn die Dänen das damals noch nicht eroberte Düppel 
ihnen ausliefern würden. Die Dänen gingen in der vergeblichen 
Hoffnung auf eine bewaffnete Intervention Englands, die ihnen in 
geschickter Weise auf Umwegen von Bismarck suggeriert worden war, 
auf diesen Vorschlag nicht ein, und so ergab die Eroberung Düppels 
für Preußen die erwünschte Grundlage für die von England pro-
	        
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