Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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Damit war für das weitere Vorgehen Preußens gegen den 
Augustenburger ein wenn auch keineswegs unanfechtbarer recht- 
licher Rückhalt gegeben, den auszunutzen Bismarck ganz der Mann 
war. Dem entsprachen erregte Auseinandersetzungen mit Oster- 
reich über die Nachsicht der österreichischen Behörden gegenüber 
dem Augustenburger. 
Diese bildete auch der Inhalt des Ministerrates, den König 
Wilhelm nach vollendeter Kur in Karlsbad auf der Reise nach 
Gastein begriffen, am 21. Juli in Regensburg abhielt. Es er- 
ging von hier aus an Österreich ein Ultimatum, das die Wieder- 
herstellung der Ordnung in Schleswig-Holstein und Beseitigung 
der Nebenregierung des Augustenburgers verlangte, widrigenfalls 
Preußen mit den Waffen in den Herzogtümern vorgehen werde. 
Noch deutlicher sprach sich Bismarck am 23. Juli zu Salzburg, 
wohin v. d. Pfordten zu einer Verständigung eingeladen worden 
war, aus: wenn Osterreich den Augustenburger weiterhin unter- 
stützen wolle, so bedeute das für Preußen den Krieg; eine solche 
Auseinandersetzung zwischen den beiden Großstaaten gehe übrigens 
den Bund nichts an, eine Ansicht, der v. d. Pfordten selbstver- 
ständlich widersprach. Dieser fuhr bald danach nach Possenhofen 
in Oberbayern, wo König Johann von Sachsen mit seiner Ge- 
mahlin und seiner Enkelin, der Erzherzogin Antoinette, seit dem 
19. Juli bei dem Herzog Max von Bayern verweilte. Er wollte 
dort Bericht über das in Salzburg Gehörte erstatten in der An- 
sicht, daß Preußen in dieser Frage Bayerns Vermittlung an- 
strebe und hierzu sollte dann auch Sachsen treten; Beust sollte 
gemeinsam mit ihm in Salzburg, wohin v. d. Pfordten nun 
auch vom Kaiser von Osterreich eine Einladung erhalten hatte, 
bei dem österreichischen Monarchen auf Nachgiebigkeit zu wirken 
suchen. König Johann lehnte aus dem einfachen, aber durch- 
schlagenden Grunde ab, daß Beust ja nicht gleichermaßen wie v. d. 
Pfordten eine Einladung bekommen habe. Doch sollte Beust, der 
ebenfalls in Gastein eine Kur antreten wollte, vorher in Wien 
sich mit dem Grafen Mensdorff besprechen. König Johann sandte 
ihm am 2. Aug. zu diesem Zwecke einige Gedanken über den 
Gegenstand, an deren Spitze der Satz stand, daß ein wirklicher
	        
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