Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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Bote konnte diesen nicht mehr antreffen, da er schon seit dem 
Morgen auf dem Rückmarsch begriffen war. Zunächst gerieten 
die Osterreicher unter General Ringelsheim bei Unter-Lochow, etwa 
9 Kilometer westwärts von Jitschin mit den auf der südlichen 
Straße anrückenden Preußen aneinander. Das Gefecht war noch 
nicht entschieden, als Ringelsheim von Jitschin den Befehl er- 
fehl erhielt, das Gefecht abzubrechen und sich auf die Stadt zurück- 
zuziehen, was nach nochmaligem, aber äußerst blutig zurück- 
gewiesenem Vorstoß gegen die Preußen in ziemlich guter Ord- 
nung geschah. Inzwischen war aber das Hauptgefecht in Gang 
gekommen gegen den auf der Straße von Turnau heranrückenden 
General von Tümpling; die Preußen zählten 13000 Mann und 
befanden sich den Osterreichern und Sachsen gegenüber in der 
UÜbermacht; doch nahmen die letzteren die günstigeren Stellungen 
ein und konnten sich auf den Angriff vorbereiten. An der links 
gegen den preußischen Anmarsch emporsteigenden Brada-Höhe nahm 
die sog. „Eiserne Brigade“ Poschacher ihre Aufstellung; zwischen 
ihr und dem bei Lochow in Tätigkeit getretenen Ringelsheim 
bildete die Brigade Abele die Verbindung, so daß die Anmarsch- 
straße der Preußen von Podol her zwischen ihr Feuer geraten 
mußte. In ähnlicher Weise, durch die von Turnau heranführende 
Straße geschieden, entwickelte sich rechts gegen den preußischen 
Anmarsch, Reserve bildend für die „Eiserne Brigade“, die Brigade 
Leiningen. Viel weiter nach rechts stand die Brigade Wallis 
und dann noch weiter nach rechts die Brigade Piret. Weil die 
Sachsen den weiteren Marsch gehabt hatten und durch die furcht- 
bare Hitze des Junitages nach den rastlosen Märschen an der 
Grenze ihrer Kraft angekommen waren, so sollten sie erst etwas 
Ruhe und dann bei Kbelnitz links mit Artillerie an die Poschacher- 
Brigade, rechts bei Diletz an die Brigade Piret den Anschluß 
haben. Bis in die Nähe der Stadt Jitschin hatte auch König 
Johann noch seine Truppen begleitet. Hier, unweit der Brücke, 
die über den Cidlina-Bach die Straße von Turnau nach Fitschin 
einmünden läßt, hielt auf einer Anhöhe der König und schaute 
von da aus dem aufregenden Treiben der sich entwickelnden Schlacht 
zu. Gerade da, wo die Sachsen ihre Aufstellung zu nehmen hatten,
	        
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