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aber die Besetzung von Ober-Prim vermochten sie nicht mehr
zu hindern. Ebensowenig richtete die Brigade Roth aus und
die Reiterei Edelsheims, weil sich die Preußen nach dieser Seite
hin rechtzeitig gedeckt hatten.
Durch den Verlust von Ober-Piim war aber auch die Stel-
lung der Sachsen bei Problus gefährdet und dies um so mehr,
als nun auch in der Front die preußische Division Münster sich
zum Angriff auf die Höhe anschickte. Unter diesen Umständen
entschloß sich der Kronprinz um ½3 Uhr, die Schlacht abzubrechen,
um sich wenigstens einen geordneten Rückzug zu sichern. Nur
einen Teil der Artillerie und die 3. Infanteriebrigade ließ er,
um sich im Räücken zu decken, in Problus zurück; diese ver-
teidigten das Dorf solange sie konnten, wobei Generalmajor
von Carlowitz, ihr Führer, und der Führer des 3. Jägerbataillons
Oberstleutnant v. d. Mosel fielen. Dann rückten sie in guter
Ordnung der übrigen Kolonne nach. Das 1. Jägerbataillon unter
Oberstleutnant Nehrhoff von Holderberg setzte den Kampf noch
bis ½4 Uhr fort. Als bei diesen Jägern der Kronprinz an
der Waldecke des Brizaer Waldes bei Bor erschien, empfingen ihn
die Jäger mit lautem Hurra. Er übertrug ihnen die Deckung des
Hauptquartiers, indem er ihnen zurief: „Ihr braven Kerls ver-
dient, daß ich bei Euch und unter Euch bleibe!“ Die Stimmung
freilich, in der er sich befand, drückte sich in dem zu einem seiner
Offiziere gesprochenen Worte aus: „Ich wollte, ich läge tot auf
dem Schlachtfelde.“
Um dieselbe Zeit entschied sich aber auch die übrige Schlacht,
von deren Entwicklung der Kronprinz übrigens ohne jede Nach-
richt geblieben war. Gegen das Zentrum der österreichischen Stel-
lung, das Benedek selbst kommandierte, drängte die Armee des
Prinzen Friedrich Karl; von Norden her erfolgte, die Entschei-
dung bringend, der Angriff des Kronprinzen von Preußen auf
den wenig gedeckten rechten Flügel der Osterreicher. Um dieselbe
Zeit, wo auf der sächsischen Seite die Schlacht abgebrochen wurde,
machte sich auch auf allen übrigen Punkten der österreichischen
Aufstellung der Rückzug notwendig, nur daß er hier nicht in
so geordneter und kaltblütiger Weise ausgeführt wurde wie bei