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Auf Grund eines von Friesen verfaßten Entwurfs wurde
nun in gemeinsamer Beratung zu Hietzing in Gegenwart des
Königs, des Kronprinzen, des Prinzen Georg und der Minister
Beust, Rabenhorst und Friesen am 14. Aug. die Instruktion
für Friesen in den Hauptpunkten festgesetzt und dann von diesem
ausgearbeitet. Darauf machte sich Friesen alsbald ouf den Weg
nach Berlin. Aber in Dresden am 16. Aug. angelangt, erkrankte
der Minister noch in der Nacht an einem Choleranfall, der zwar
durch energisches Eingreifen glücklich und kurz verlief; aber erst
am 19. nachmittags konnte Friesen mit dem Grafen Hohenthal
nach Berlin fahren, nachdem am Morgen der Geh. Legations-
rat von Zobel aus Wien mit der ausgefertigten Instruktion an-
gelangt war. Zugleich brachte dieser eine Notiz über die Ent-
lassung Beusts für das „Dresdener Journal“ mit, ferner das
Entlassungsgesuch Beusts sowie das überaus anerkennende und
huldvolle Schreiben des Königs. Die Landeskommission nahm
Anstand, das letztere wegen der eventuell daraus erwachsenden
Schwierigkeiten veröffentlichen zu lassen und beantragte beim König
die vorläufige Zurückhaltung. Tatsächlich wurde von einer amt-
lichen Veröffentlichung Abstand genommen; Beust selbst aber konnte
es sich nicht versagen, den ihm so schmeichelhaften Brief und
sein Entlassungsgesuch in der „Wiener Zeitung“ und in der
„Augsburger Allgem. Zeitung“ vom 23. Aug. abdrucken zu lassen,
von wo beide Aktenstücke in die „Leipziger Zeitung“ vom 26. Aug.
übergingen. Es war dies, wie die Folge lehrte, ein sehr böser
Dienst, den er noch im Abgehen seinem Vaterlande leistete.
Wenn auch zu Nikolsburg die Integrität des Landes ge-
sichert worden war, so war man preußischerseits doch ernstlich
gewillt, Sachsens politische Selbständigkeit auf Null herabzudrücken.
Dazu kam die isolierte Stellung Sachsens. v. d. Pfordten, den
Friesen in Berlin am 20. Aug. besuchte, wollte von nichts als
von bayrischen Interessen und ihrer Wahrung hören und schob
die ganze Schuld des unglücklichen Krieges auf Beusts geschäftige
Wühlereien; er machte seinen Frieden mit Preußen am 22. Aug.,
nachdem der Friede mit Württemberg schon am 13. Aug., der
mit Baden am 17. Aug. zum Abschluß gekommen war. Da
Sturmhoefel, GEeschichte der sächsischen Lande. II. 28