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sichtigten Umgehung 21 Bataillone, 13 Schwadronen und 5 Bat-
terien unter dem Kommando des Prinzen Georg. Es entsprang
also dieser Plan vollkommen der Initiative des Kronprinzen und
entsprach durchaus den ihm allerdings nicht bekannten Absichten
Moltkes, der jenen Flankenmarsch schon am Vormittag als Ziel
ins Auge gefaßt hatte.
Der vom Kronprinzen angeordnete Marsch wurde vom Prinzen
Georg mit möglichster Schnelligkeit ausgeführt. Aber es wurde
immerhin 6 Uhr, ehe die Sachsen das nördlich von Roncourt
und St. Privat gelegene Montois erreichten, das der Feind schon
geräumt hatte. Auch Roncourt war infolge des Feuers der
zwischen St. Marie und Coinville aufgestellten übrigen sächsischen
Artillerie von den Franzosen aufgegeben worden, die von ihrem
Anführer, dem Marschall Canrobert nach St. Privat zurück-
gezogen worden waren. Dieser Ort lag auf der Höhe eines nach
Westen und Norden kahl abfallenden Hügels. Die das Dorf
umgebenden Mauern waren dicht von den Franzosen besetzt, die
mit ihren weitertragenden Chassepot-Gewehren dem deutschen
Zündnadelgewehr überlegen waren. Von Westen aus hatten ver-
früht schon um 5 Uhr die Garden den Sturmangriff unter-
nommen, aber ihre Reihen lichteten sich unter der Wirkung des
mörderischen feindlichen Feuers so, daß sie ihre Bewegungen ein-
stellen mußten, ohne jedoch die schon gewonnene Position auf-
zugeben. Erst ½7 Uhr konnten nun auch, unterstützt von ihrer
Artillerie, die Sachsen von Norden gegen St. Privat vorgehen.
Der gemeinsame Angriff, von Norden durch die Sachsen und
von Westen durch die Garden erfolgte dann 7½ Uhr, als die
Sonne blutigrot sich zum Niedergang neigte, und brachte nach
erbittertem Kampfe unter großen Verlusten — u. a. fiel General
von Craushaar — den brennenden und zusammengeschossenen Ort
endlich in den Besitz der Deutschen. Halbwegs zwischen St. Privat
und Roncourt trafen Kronprinz Albert und Prinz Georg zu-
sammen, um sich gegenseitig zu dem freilich mit sehr schweren
Opfern errungenen Siege Glück zu wünschen. Es war ein er-
hebendes Gefühl, daß die Sachsen, obwohl zum ersten Male in
diesem Kriege in Aktion tretend, doch gleich eine ganz entschei-