Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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prinzen Albert stehenden Truppen der Maasarmee und der preußi- 
schen Garden. Der Kronprinz nahm sein Quartier anfänglich 
in Tremblay, späterhin, Anfang Oktober, in Margency. Als 
Hauptpunkt des französischen Widerstands nach der Nordseite galt 
das stark befestigte St. Denis, die Begräbnisstätte der früheren 
französischen Könige. Ostlich davon lag der Flecken Le Bourget, 
den die preußischen Garden auf Befehl des Kronprinzen Albert 
am 20. Okt. besetzten, aber vor französischer Übermacht bald 
wieder räumen mußten. In ruhmvollem aber verlustreichem 
Kampfe wurde es am 30. Okt. von den Garden wieder erobert. 
Die auf dieser Seite notwendig werdenden Belagerungs- 
arbeiten standen ganz unter der Leitung des Kronprinzen Albert. 
Aber auch in anderer Weise machte sich der Kronprinz verdient. 
Naturgemäß waren die Nahrungsmittel in der näheren Um- 
gebung spärlich geworden, schon dadurch, daß die aus den Ort- 
schaften nach Paris geflüchteten Einwohner alles mit sich ge- 
nommen hatten. Durch seinen Intendanten, den Major Schurig, 
ließ der Kronprinz in den auf der bisherigen Anmarschlinie ge- 
legenen Departements bis nach Nanch hin reichlichst Ankäufe 
machen, so daß die Maasarmee sehr bald sich einer, auch von 
dem Generalintendanten der preußischen Armee rühmlichst an- 
erkannten guten Verpflegung erfreuen konnte. Ferner sorgte er 
dafür, daß die von Paris nach dem Nordosten führende, an 
vielen Stellen zerstörte Bahn durch den Ingenieur Glaser wieder 
instand gesetzt wurde. Es wurde damit eine zweite Hauptstrecke 
gewonnen, nachdem auch die südlichere Bahn, die über Chälons 
führte, nach Herstellung der zerstörten Tunnel und Viadukte wieder 
benutzbar geworden war. 
Trotz der Beseitigung der Armee Mac Mahons blieb die 
Lage der Deutschen vor Paris prekär. Denn anfangs standen 
zur Einschließung nur 120000 Mann Infanterie und 24000 
Mann Kavallerie zur Verfügung, während der Feind in Paris 
über etwa 80000 Mann Linientruppen und 18000 Mann vor- 
trefflich geschulter Marinesoldaten gebot, wozu dann die Mobil- 
und Nationalgarden in großer Zahl kamen; demzufolge betrug 
die Gesamtstärke der noch nicht einmal ganz aufgebotenen mili-
	        
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