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schnitte zu sichern, wurde der Angriff auf den 2. Dez. vertagt.
Dic beantragten Verstärkungen, Abteilungen des VI. Korps und
die 7. Brigade vom II. Korps trafen im Laufe des 1. Dez. in
dem am meisten bedrohten Abschnitte zwischen Seine und Marne
ein. Im übrigen benutzten beide Teile den 1. Dez. als Ruhe-
tag und zur Bestattung der zahlreichen Opfer des vorangehenden
Tages. Auf deutscher Seite hatten die Sachsen von 8000 Mann
30 Offiziere und 785 Mann, die Württemberger von 4518 Mann
29 Offiziere und 742 Mann verloren. Zu den Schrecknissen
des mörderischen Kampfes trat aber auch eine empfindliche Kälte
bei schneidendem Ostwinde, die in viel größerem Maße von den
solche niedere Temperaturen nicht gewöhnten Franzosen empfunden
wurde, namentlich da sie während der Nacht aus Furcht vor
dem nahen Feinde ohne Feuer anzuzünden, biwakiert hatten.
Am 2. Dez. wurde schon früh 7 Uhr der Kampf unter
Führung des Prinzen Georg mit dem Sturme auf Brie
wieder ausgenommen, dem parallel die Berennung von Cham-
pigny ging. Bei ersterem zeichneten sich das 104., 107. und
108. Regiment aus. Namentlich das letztere, das Schützenregi-
ment unter der Führung seines Kommandeurs, des Obersten
von Hausen, bewies ebenso wie das 13. Jägerbataillon helden-
hafte Ausdauer neben stürmischem Mute. Aber es gelang doch
nicht den überlegenen Feind, der auch noch durch das Feuer
des Mont Avron und der Forts Rosny und Nogent unterstützt
wurde, aus Brie zu vertreiben. Auch gegen Champigny hatten
die übrige 24. Division, die württembergische Division und das
II. Korps nur den Erfolg, einen Teil des Dorfes dem Feinde
zu entreißen, auch hier unter großen Verlusten. Somit schien
das lange Ringen des zweiten Kampftages vergeblich gewesen
zu sein. Aber nachdem sich am 3. Dez. die Gegner noch zu-
wartend gegenübergestanden hatten, traf den Kronprinzen am
4. Dez. in Le Vert Galant, wohin er sich an diesem Tage be-
geben hatte, um der weiteren Entwicklung der Ereignisse näher
zu sein, die angenehme Nachricht, daß der Feind Brie geräumt
und seine Brücken abgebrochen habe.
Bei dieser Gelegenheit hatte sich erneut die Richtigkeit der