Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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den heimkehrenden Helden zu empfangen, und weiterhin in den 
Straßen, die zum Schlosse führten, eine ungeheure begeisterte 
Menschenmenge. Unter Vorritt eines Trompeterkorps und einer 
Kavalkade von Bürgern und Forstbeamten wurde der Weg zum 
Schlosse zurückgelegt. Gleichermaßen freudig begrüßte die Dres- 
dener Bevölkerung den ebenfalls zu kurzem Urlaube heimkehrenden 
Prinzen Georg, dem daheim noch eine besondere Freude bereitet 
war; denn am 17. Nov. des verflossenen Kriegsjahres war ihm 
von der Gattin ein Sohn, Prinz Max geschenkt worden. 
Am 14. März mußte der Kronprinz Dresden schon wieder 
verlassen, um am 18. zur Stelle zu sein. Ihn begleitete Kron- 
prinzessin Carola, die in der Zwischenzeit in aufopfernder und 
umsichtiger Weise teils im Albertverein für die Versendung der 
reichlich einlaufenden Liebesgaben und für die Vorbereitungen 
zur Verwundeten= und Krankenpflege Sorge getragen, teils per- 
sönlich durch häufige Besuche in den Reservelazaretten in Dresden, 
Leipzig, Chemnitz, Zittau und Großenhain für die armen Opfer 
des Krieges tätig gewesen war. Von den im Dienste der Liebe 
sich aufopfernden Albertinerinnen sei in diesem Zusammenhange 
besonders der Frau Marie Simon, geb. Jannasch, aus der 
Bautzener Gegend stammend (geb. 26. Aug. 1824), gedacht, die 
auf diesem Gebiete schon 1866 gearbeitet hatte, ihre eigentliche 
Wirksamkeit aber erst während dieses großen Krieges entwickelte. 
— Das kronprinzliche Paar nahm seinen Sitz in dem von 
Ludwig XV. erbauten Schlosse zu Compiêègne, in dem es vor- 
derhand, namentlich da die Jahreszeit noch rauh war, etwas 
unwirtlich bestellt war. Auch dem Prinzen Georg folgte die Ge- 
mahlin und langte am 4. April in Laon an. Hier, auf der 
Präfektur, wie auch in Compiègne entwickelte sich unter der Lei- 
tung der hohen Frauen bald eine liebenswürdige Geselligkeit, 
die freilich vor Paris durch die Entwicklung der inneren Kämpfe 
in der Hauptstadt — sie begannen gerade am 18. März, dem 
Tage der Ankunft des Kronprinzen — einen düsteren Hinter- 
grund erhielten. 
Neben dem sächsischen Kronprinzen war noch ein anderer 
Sachse mit einer sehr maßgeblichen Stellung in Frankreich be-
	        
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