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Dantes Göttlicher Komödie, und in seinem Todesjahre sorgte
er für die Herausgabe der dramatischen Werke seiner Schwester
der Prinzessin Amalia. Von wieviel gelehrten Gesellschaften des
In- und Auslandes war er Mitglied! Wie sorgte er für das
Wohlergehen der Leipziger Hochschule! Aber auch dem höheren
Unterricht und dem Volksschulwesen widmete er ein ebenso ein-
gehendes Interesse, oft mit feinem Verständnis den Lehrstunden
an Gymnasien und Volksschulen anwohnend. Es zeigte sich die
Regsamkeit seines Geistes noch ganz besonders in rührender Weise
während der Tage seiner Krankheit. Da ließ er sich aus Geschichts-
werken vorlesen, auch aus Homer und Horaz, bisweilen auch
aus Schiller und dabei fielen ihm lange Stellen aus Homer
ein, den er früher fast ganz auswendig gekonnt hatte und nun
auch noch stellenweise zu rezitieren vermochte. Er war auch völlig
in der sog homerischen Frage bewandert und neigte in seiner
Auffassung des Werkes der Einheitlichkeit der Dichtung zu. Dabei
trat allenthalben die freundliche, milde Güte seines Wesens, die
sich auch auf die Tierwelt, auf sein Lieblingspferd und seinen
Lieblingshund, den Pudel Rappo, erstreckte, seine Wahrheitsliebe,
seine abgeklärte Frömmigkeit hervor. Daß sein Familienleben
rein und glücklich sich in den mehr als fünfzig Jahren seiner
Ehe gestaltete, zeigte sich vor allem in dem engen ungetrübten
Zusammenhalten aller Familienmitglieder, in der unbedingten Ver-
ehrung, die sie dem Oberhaupte entgegenbrachten, in der allgemein
in Deutschland empfundenen Anerkennung der Vorbildlichkeit des
sächsischen Hoses in dieser Beziehung. Kurz, es ging in König
Johann ein Herrscher dahin, wie ihn das albertinische Sachsen
trotz so mancher tüchtiger Vorgänger in so harmonisch ausgestalteter
Eigenart noch nicht gehabt hatte, und je größer bei seinem Re-
gierungsantritte unverdientermaßen Abneigung und Mißtrauen
gewesen waren, um so herzlicher und rückhaltloser erkannte das
sächsische Volk im späteren Verlaufe der Regierung König Jo-
hanns seine herrlichen Eigenschaften an. Dem Denkmale, das
ihm anerkennende Pietät in der Hauptstadt des Landes gesetzt
hat, entspricht das schönere, das der verewigte König sich selbst
in den Herzen der Sachsen errichtete.
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