Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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sind. Neu eröffnet wurden unter König Albert: Auerbach 1876, 
Rochlitz 1895, Dresden-Plauen 1896, Stollberg 1900 und Franken- 
berg 1901. 
Ein besonderes Interesse brachte König Albert den Gymna- 
sien entgegen. Als er am 24. Sept. 1891 der Einweihung der 
neuen Landesschule zu Grimma anwohnte, äußerte er sich zu 
dem damaligen Rektor Prof. Dr. Bernhardi in bedeutsamer Weise: 
„Gott erhalte uns die humanistische Bildung; ich werde für sie 
kämpfen bis an mein Ende!“ Dies Wort fand freudigen Wider- 
hall bei allen denjenigen, die in der Kenntnis und Durchdringung 
der Antike die rechte Vorbildung für das Leben noch immer 
sahen, gegenüber den vielen Anfeindungen, Verkleinerungen und 
Verbesserungsvorschlägen von Berufenen, meist aber nicht Be- 
rusenen. Ganz konnte und wollte sich natürlich das alte Gymnasium 
den neueren Anforderungen nicht entziehen. Das schon erwähnte 
Gesetz vom 22. Aug. 1876 das die Ressortverhältnisse aller höheren 
Schulen ordnete, zusamt der Ausführungsverordnung vom 29. Jan. 
1877, ferner die Regulative vom 8. Juli 1882 und vom 28. Jan. 
1893 taten in der genannten Richtung das mögliche, ohne darum 
den schon durch das Regulativ von 1846 festgelegten Grundplan, 
der eine klassische Bildung mit genauer Kenntnis der lateinischen 
und griechischen Sprache und dabei eine christliche und nationale 
Bildung zum Ziele hatte, in wesentlichen Stücken preiszugeben. 
Demgemäß wurde zwar der Beginn des Griechischen von der 
Quarta nach der Unter-Tertia verlegt, dafür aber das Französisch 
in der Quinta erheblich verstärkt, und seit 1877 das Englische 
als Wahlfach von der Obersekunda an bestimmt. Es muß, die 
Klasseneinteilung angehend, hierzu erklärend hinzugefügt werden, 
daß das erwähnte Ausführungsgesetz von 1877 die an den besuchteren 
Anstalten schon vorher beobachtete Einteilung von neun in allen 
Fächern getrennten Klassen zur allgemeinen Durchführung brachte. 
Auch legte schon die Verordnung von 1877 größeres Gewicht auf 
den deutschen Unterricht, die Mathematik und die Naturwissen- 
schaften. Auf die Dauer vertrug sich das freilich nicht mit der 
Intensität des altklassischen Unterrichts, namentlich nachdem man 
in Preußen begonnen hatte, diesen Unterricht als eine Art Aschen-
	        
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