sonderen Höhepunkt und Abschluß in der 23 m hohen Wandel-
halle des Albertinums gefunden haben. Wie würdevoll und doch
anheimelnd wirkt jetzt die Universität, wie ist die Fassade nach
dem Augustusplatz ein Meister= und Zierstück geworden!
Am 15. Juni 1897, unter dem Rektorate des bekannten
Kanonisten Emil Friedberg, erfolgte im Beisein des Königs Albert
und der Königin Carola, der Prinzen des Königlichen Hauses,
der Staatsminister, der Vertreter der Landstände, der Spitzen der
staatlichen und städtischen Behörden, der Rektoren von Halle und
Jena in der nun auch völlig umgestalteten Aula der Weiheaktus,
bei dem Friedberg die entsprechende Rede hielt. Mit Stolz konnte
er auf die Neugestaltung hinweisen, die 28 Hörsäle mit mehr als
3000 Sitzplätzen im Albertinum und Johanneum, den beiden
Hauptgebäuden, geschaffen und den verschiedenen Seminarien fast
hundert schöne und luftige Arbeitsstätten in den nach der Uni-
versitätsstraße gelegenen ebenfalls umgebauten Häusern und im
Bornerianum zur Verfügung gestellt hatte. — —
Als v. Gerber nach erfolgreicher Tätigkeit 1871 von Leipzig
Abschied nahm, um an Stelle v. Falkensteins das Kultusministe-
rium zu leiten, faßte er seine Grundsätze für sein zukünftiges Ver-
hältnis zur Universität etwa in den Worten zusammen: Schaffet
jederzeit den ausgezeichnetsten Mann, befreit seine Wirksamkeit
von allen Hemmnissen und regiert im übrigen so wenig als möglich.
Diese Grundsätze bewahrten der Universität nicht nur ausgezeichnete
Lehrkräfte, sondern fügten ihr vor allem eine große Anzahl neuer
hinzu. Es ist in den gegebenen engen Grenzen freilich unmög-
lich, mehr als eine Reihe hervorragender Namen zu nennen, die
während der Regierungszeit König Alberts und König Georgs
die Anziehungskraft der Universität ausmachten. In ganz hervor-
ragender Weise trat in dem genannten Zeitraume die juristische
Fakultät hervor. Auch sie partizipierte an den neuen Bauten,
insofern ihr altes Prüfungs= und Amtslokal in der Petersstraße,
das Juridicum nach völliger Erneuerung am 30. Okt. 1882 eben-
falls durch eine Rede des damaligen Dekans Friedberg eingeweiht
wurde. Nachdem Karl Georg von Wächter 1874 als Greis von
77 Jahren nach einer akademischen Lehrtätigkeit, begonnen in