Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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in dem Veterinärinstitute und in dem landwirtschaftlichen In- 
stitute entsprechende Vorlesungen und praktische Übungen abge- 
halten. Es ist diese Klinik aber an die große von Geh. Rat Prof. 
Dr. Kirchner geleitete landwirtschaftliche Abteilung angegliedert. 
Der höheren landwirtschaftlichen Schule, die mit dem Königlichen 
Realgymnasium zu Döbeln verbunden ist, wurde schon an früherer 
Stelle gedacht. Außerdem sind durch die landwirtschaftlichen Kreis- 
vereine landwirtschaftliche Schulen ins Leben gerufen worden zu 
Meißen und Freiberg für den Dresdener, zu Wurzen und Pegau 
für den Leipziger, zu Chemnitz, Rochlitz und Annaberg für den 
erzgebirgischen, zu Auerbach für den vogtländischen und endlich 
zu Bautzen für den oberlausitzischen Kreisvereinsbezirk. An 
den Schulen zu Freiberg, Annaberg, Auerbach und Pegau 
wird nur im Winter Unterricht erteilt, an den übrigen da- 
gegen finden Winter= und Sommerkurse statt. Außerdem aber 
gibt es über das ganze Land verteilt Obst= und Garten- 
bau--, Winzer-, Gärtnerfortbildungs-, Wiesenbauschulen, ferner 
Einzelkurse für ältere Landwirte und sonstige Interessenten auf 
dem Gebiete der ländlichen Buchführung, der Baumpflege, der Obst- 
verwertung, ferner Molkereischulen mit Lehrmeiereien, Hufbeschlag- 
schulen u. dgl. m., so daß nach allen Richtungen hin für die 
theoretische Ausbildung des Landwirts gesorgt ist. 
Endlich sei im Rahmen der Hochschulen der jüngsten, 1898 
erfolgten Gründung, der Leipziger Handelshochschule gedacht. 
Ausgehend von dem richtigen Gedanken, daß bei der Ausdehnung 
des deutschen Handels über die ganze Welt der deutsche Kaufmann 
einen weiteren Blick durch schulgemäße Erweiterung seiner Kennt- 
nisse gewinnen müsse, unternahm es die Leipziger Handelskammer, 
das schwere Werk, dem viele skeptisch gegenüberstanden, zu sinan- 
zieren und zu organisieren. Sie sah sich hierbei in dankenswerter 
Weise sowohl durch die Staatsregierung als durch die städtische 
Verwaltung unterstützt, und von nicht geringem Werte war es, 
daß sich gleich anfangs hervorragende Universitätsdozenten, wie 
insbesondere Emil Friedberg, zu Vorlesungen bereit erklärten, und 
daß die Universität überhaupt für gewisse Fächer den neuen Hoch- 
schülern ihre Pforten öffnete, so daß ein Teil der Vorlesungen in der
	        
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