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1848 verließ die erste Lokomotive die Hartmannschen Werkstätten,
der schon über 2000 gefolgt sind. 1854 errichtete Hartmann eine
cigene Gießerei, verband also Eisengießerei zur Herstellung der
Eisenbestandteile der Maschinen mit Maschinenbau. Gleichzeitig
begann er mit der Herstellung von Mühlen= und Turbineneinrich-
tungen und Bergwerksmaschinen, 1857 fügte er als neuen Fabri-
kationszweig Werkzeugmaschinen hinzu. Auf allen diesen Gebieten
wuchsen die Aufträge und damit die Ausdehnung der Anlagen.
1870 standen 3000 Arbeiter bei Hartmann in Arbeit; im selben
Jahre wurde ihm die Anstalt von einer Aktiengesellschaft abge-
kauft, die den Namen „Sächsische Maschinenfabrik“ annahm. Hart-
mann blieb immerhin noch als Vorsitzender des Aufsichtsrates be-
teiligt, bis er am 16. Dez. 1878 einem Schlagflusse erlag. In
den letzten Jahren waren dort ca. 4—5000 Arbeiter beschäftigt. —
Bei Hartmann war seit 1849 Louis Schönherr tätig, geboren
am 22. Febr. 1817 zu Plauen i. V. Er führte in der Hart-
mannschen Fabrik den Webstuhlbau ein, für den er sich 1852 selb-
ständig machte. Bei diesem Zweige, den er erheblich erweiterte,
verblieb er, bis 1872 auch seine Fabrik unter dem Namen
„Sächsische Webstuhlfabrik“ ein Aktienunternehmen wurde. — Der
dritte endlich der drei Genannten, Johann (v.) Zimmer-
mann, kam aus Ungarn, wo er zu Päpa am Bakonyer-Walde am
27. März 1820 geboren wurde. Nachdem er zunächst als Uhr-
macher und Feinmechaniker in Großwardein, Wien und München
gearbeitet hatte, etablierte er sich 1844 in Chemnitz für feinere
Maschinenteile, namentlich für Spinnmaschinenzylinder, woraus
sich dann seit 1854 eine sich immer großartiger ausgestaltende
Werkzeugmaschinenfabrik entwickelte. Für alle erdenklichen Werk-
zeuge werden hier die sie hervorbringenden Maschinen und deren
Teile hergestellt, und zwar in einer Vielseitigkeit und Güte, welche
die englischen Fabrikate, die früher die einzig herrschenden waren,
ganz zurückgedrängt hat. Wegen seiner Verdienste um die Hebung
der Industrie seines Heimatlandes erhob ihn der Kaiser von
Österreich in den Adelsstand. Auch seine Anstalten wurden 1876
als „Chemnitzer Werkzeugmaschinenfabrik, vorm. Johann Zimmer-
mann“ Aktiengesellschaft. Außerdem sind noch als Anstalten