Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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Deutschen Reich. Im Garten des zu diesem Viertel gehörigen 
Kadettenhauses wurde als Stiftung der sächsischen Armee 1893 
das Mausoleum des ehemaligen Kriegsministers von Fabrice mit 
dem Standbilde des Verstorbenen von Johannes Schilling er- 
richtet. Nur ein Jägerbataillon fand außerhalb dieser Albertstadt 
1882 noch ein eigenes Heim in einem sehr stimmungsvoll wirken- 
den Bau an dem linken Elbufer. Gerade gegenüber auf der Höhe 
des rechten Elbufers entstand 1890—1894 der prachtvoll wirkende 
Prunkbau des Königl. Finanzministeriums, dem übrigens die ge- 
samte, 1882 neu organisierte staatliche Hochbauverwaltung unter- 
stellt ist, soweit es sich nicht um die Universitätsbauten und um 
die dem Ministerium des Inneren zugehörigen Anstalten handelt. 
Von 1884—1886 wurde das Albertinum nach den Plänen von 
Canzler erbaut, bestimmt, das Königl. Staatsarchiv und die Skulp- 
turensammlung aufzunehmen. Das neue Polizeigebäude entstand 
von 1897—1900. Das Reich erbaute 1881 die Oberpost= und Tele- 
graphendirektion, in deren Nähe in den Jahren 1893—95 
Bräter auf Kosten der Stadt das Stadthaus errichtete. Die 
Stadt mußte auch die Wiederherstellung der am 16. Febr. 1897 
völlig ausgebrannten Kreuzkirche auf sich nehmen. Noch während 
der Regierung König Alberts, am 3. März 1896, bewilligte die 
zweite Kammer die Summe von 4065 356 Mark zum Bau eines 
neuen Ständehauses. Doch weder ihm noch seinem Nachfolger war 
es beschieden, die Vollendung zu sehen. Bei Gelegenheit der Er- 
öffnung des Landtags am 15. Okt. 1907 wurde das von dem 
Geh. Baurat Wallot erbaute neue Haus von König Friedrich 
August III. seinem Zwecke übergeben. 
Die an beiden Ufern der Elbe sich ausdehnende Stadt er- 
forderte neben der Augustusbrücke, deren Umbau sich ebenfalls 
notwendig machte und 1907 begonnen wurde, die Errichtung 
weiterer Verbindungen. Lange Zeit bestand zu diesem Zwecke die 
schon 1816—1851 mit einem Kostenaufwand von 2100000 Mark 
erbaute Marienbrücke, die zugleich der Uberleitung des Eisen- 
bahnverkehres diente, bis 1900 eine unterhalb angelegte 
eiserne Brücke ihr diese Aufgabe abnahm. Dann wurde 1875 bis 
1877 mit einem Aufwand von 2075000 Mark die Albertbrücke
	        
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