Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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und Tatkraft: zum Segen Deines Königlichen Hauses, Deines 
ausgezeichneten Heeres und schönen Landes, sowie Deutschlands, 
das Dich heute durch seinen Kaiser ehrt.“ 
Die sächsische Armee aber beschenkte ihren König mit einer 
in Gold und Emaille ausgeführten Kette zum Militär-St. Hein- 
richs-Orden, den sich der damalige Prinz Albert bekanntlich vor 
dem Feinde im Kampfe gegen Dänemark erworben hatte. Diese 
Kette, von Professor C. Graff entworfen und von der Firma 
S. Garten & Co. in Gruna b. Dresden ausgeführt, war ein präch- 
tiges Stück sächsischer Goldschmiedekunst. Durch kurze goldene drei- 
fache Ketten zusammengehalten wiederholte sich sechsmal das von 
Löwen gehaltene sächsische Königswappen abwechselnd mit den ver- 
schlungenen Buchstaben A und , die durch einen Reif zusammen- 
gehalten und von der Königskrone überragt wurden. An das eine der 
königlichen Wappenschilde fügten sich zwei gekreuzte Marschallstäbe, 
die durch eine blau emaillierte Schleife zusammengehalten wurden; 
diese Schleife trug in Gold die Jahreszahlen 1843—1893. Unter 
den Marschallstäben hing das Ordenskreuz, umgeben von einem 
Lorbeerkranze. Die Rückseite der Kette zeigte aber die Namen der 
zehn Schlachten, an denen König Albert beteiligt gewesen war. Diese 
Kette wurde dem König durch den Prinzen Georg an der Spitze 
der sächsischen Generalität und unter Verlesung einer Huldigungs- 
adresse überreicht. Und hierauf erwiderte König Albert in folgen- 
der denkwürdigen Rede: „Ich danke der Armce für das Ge- 
schenk, welches sie Mir soeben durch ihre Deputation hat über- 
reichen lassen, und für die Adresse, welche Mir der komman- 
dierende General in ihrem Namen verlesen hat. Wenn ich diese 
neugestiftete Kette vom Heinrichsorden aus den Händen meiner 
Armee annehme und trage, so tue ich dies nicht für eignes Ver- 
dienst, sondern als eine Anerkennung für das, was die Armee 
geleistet hat, seit Ich ihr angehöre. Ich feiere heute gewissermaßen 
Meine goldene Hochzeit mit der Armee und Ich bin dieser Meiner 
Jugendliebe immer treu geblieben. Ich habe mit der Armee 
gute und schwere Tage verlebt. Stets aber war die Armee die- 
selbe, immer gehorsam, pflichtbewußt, treu und hingebend. Daß 
Ich diesen Tag heute unter so mannigfachen Ehrenbezeugungen
	        
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