Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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erleben kann, verdanke Ich nur der Armee. Besonders habe ich 
diese Zusammengehörigkeit der Armee zu Mir empfunden in 
schweren Tagen. Ewig unvergeßlich werden Mir sein die Zurufe 
aus ihren Reihen — nicht von Offizieren, sondern von Meinen 
Soldaten — auf dem Rückzuge von Königgrätz. In glücklichen 
Tagen habe Ich sie ja auch oft gehört, aber von einer siegreichen 
Armee erklingen sie von selbst. So bin Ich verwachsen mit der 
Armee, die Mir stets nur Freude gemacht hat. Und so soll es 
bleiben für alle Zeiten. Danken Sie denen, die Sie entsendet 
haben, nochmals für das schöne Geschenk.“ — Wie bezeichnend 
für die Gesinnung und Denkweise König Alberts: aus der glänzen- 
den, festjubelnden Gegenwart mit ihren prunkenden und geräusch- 
vollen Huldigungen flogen seine Gedanken zurück zu jenem ernsten 
Prüfungstage der Armee und seiner selbst, zum 3. Juli 1866, 
und ließen ihm als besonders köstlich und der Erinnerung wert 
den Zuruf des gemeinen Soldaten erscheinen! 
Noch manche Jubelfeier schloß sich an die eben geschilderte, 
doch können diese nur kürzere Erwähnung finden. Das Jahr 
1896, das zum 18. Januar die Feier des 25 ährigen Bestehens 
des Deutschen Reiches und am 10. Mai das 25 jährige Friedens- 
jubiläum brachte, brachte am 11. Juli auch das 25 jährige Jubi- 
läum des Königs Albert als Feldmarschall. Zwischen ihm und 
Kaiser Wilhelm, der damals auf seiner jährlichen Nordland- 
fahrt weilte, wurden bei dieser Gelegenheit herzlichste Schreiben 
gewechselt. Im selben Jahre feierte aber auch am 4. März 
Prinz Georg sein 50 jähriges Militärjubiläum und am 17. Juni 
sein 25 jähriges Jubiläum als Chef des 16. preußischen Ulanen- 
regiments Hennigs von Treffenfeld. In beiden Fällen sandte 
der Kaiser äußerst herzlich und anerkennend gehaltene Glückwunsch- 
schreiben und fügte dem ersten „das Eichenlaub zu dem auf Frank- 
reichs Feldern erkämpften Orden pour le mérite,“ dem zweiten 
das Dienstauszeichnungskreuz hinzu. Am Tage nach dem zweiten 
Jubiläum, also am 18. Juni, fand auf dem Kyffhäuser die Ein- 
weihung des von den deutschen Kriegervereinen mit freiwilligen 
Beiträgen errichteten Denkmals Kaiser Wilhelms l. statt, an der 
mit dem Kaiser und anderen Bundesfürsten auch König Albert
	        
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