Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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der Chemnitzer Gymnasialoberlehrer Dr. Buschkiel und gab der 
stolzen Freude Ausdruck, die die höhere Lehrerschaft Sachsens 
über die hohe Anerkennung empfinde, die Bismarck der Wichtig- 
keit und Bedeutung des höheren Lehrerstandes für das nationale 
Leben wiederholt habe zuteil werden lassen. Es folgten mit dem 
Oberbürgermeister Dr. Dittrich aus Plauen an der Spitze am 
8. Mai 116 sächsische Bürgermeister und Stadtverordnete, um 
dem Fürsten den von 72 Städten des Königreichs ausgestellten 
Ehrenbürgerbrief zu überreichen. Welche Worte damals zu König 
Alberts Preis von Bismarck gesprochen wurden, ist schon erzählt 
worden. Nur zwei Wochen vergingen, da kamen etwa 1500 
Leipziger, Herren und Damen, darunter auch etwa 100 Schüler 
der höheren Lehranstalten, vornehmlich von der altehrwürdigen 
Thomasschule, mit ihren Lehrern. Die Ansprache an den auf 
den Altan des Herrenhauses herausgetretenen Fürsten hielt in 
markiger, zu Herzen gehender Weise der Professor der Chemie 
an der Universität Joh. Wislicenus, der derzeitige Prorektor der 
Universität. Der Fürst antwortete unter besonderer Hervorhebung 
der selbsterrungenen merkantilen und der historischen Bedeutung 
Leipzigs, eingangs auch erwähnend, daß er durch mütterliche Ab- 
stammung zu den Blutsverwandten von Leipzig gehöre — seine 
Mutter nämlich, Wilhelmine geb. Mencke, entstammte einer be- 
sonders im 18. Jahrhundert blühenden Leipziger Gelehrtenfamilie 
dieses Namens. Die Rede schloß mit einem Hoch auf König 
Albert, auf den der Fürst auch während des Frühstücks wieder zu 
sprechen kam, indem er sagte: „König. Johann hat uns ja 
mancherlei Schwierigkeiten gemacht, besonders durch Damen, auch 
durch die Königin Elisabeth (Friedrich Wilhelms IV. Witwe); 
aber wenn er sich entschieden hatte, so war er zuverlässig im 
höchsten Grade. Bei Ihrem jetzigen König ist das noch anders: 
der ist mit Leib und Seele national und von solcher 
Gleichmäßigkeit und Liebenswürdigkeit, daß er alle 
Herzen gewinnt.“ — Noch konnte der alte Recke am 25. März 
1898 sein 60 jähriges Militärjubiläum feiern, dann raffte ihn 
am 30. Juli 1898 das gemeinsame Schicksal dahin. Wie überall 
im Reiche, so wurde sein Gedächtnis auch in Sachsen in weihe-
	        
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