Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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mitgeteilten ergänzend hier angereiht werden darf: „Wir sind 
dem König zu sehr großem Dank verpflichtet für die Leistungen 
und hingebende Unterstützung, welche er im Kriege 1870/71 uns 
erwiesen hat. Seine Armeeführung zeichnete sich durch zwei 
überaus wichtige Eigenschaften aus: durch den unbedingten, ver- 
ständnisvollen Gehorsam gegenüber der obersten Heeresleitung und 
durch Energie in der Ausführung. Diese beiden charakteristischen 
Eigenschaften haben die Führung der Maasarmee durch den König 
zu einer so hervorragenden gemacht.“ — — Als das königliche 
Paar im April 1885 in Bellaggio am Comer See weilte, empfing 
es am 30. April den Feldmarschall, der sich in dem gegenüber- 
liegenden Cadenabbia einquartiert hatte, und machte mit ihm 
einen gemeinschaftlichen Spaziergang nach der Villa Serbelloni. 
Noch im selben Jahre stattete König Albert auf der Rückreise von 
Sibyllenort Moltke am 2. Juni einen Besuch auf dessen Besitzung 
Creisau in Schlesien ab, wo sich gelegentlich seiner ersten Truppen- 
inspektionen im Bereiche des VI. Armeekorps am 31. Mai 1889 
auch Generalfeldmarschall Prinz Georg einfand, während anderer- 
seits Moltke gerade drei Jahre vorher, am 31. Mai 1886, sich 
zum Besuche des Königspaares in Sibyllenort eingestellt hatte. 
Kurz vorher, Anfang Mai, hatte sich Moltke in Blasewitz bei 
seinem Neffen, dem Major v. Burt, aufgehalten, und dort hatte ihn 
König Albert am 5. Mai aufgesucht. — Bei so nahen Beziehungen 
war es ganz natürlich, daß die seltene Feier des 90. Geburtstags 
Moltkes auch König Albert nach Berlin rief. Nachdem Kaiser 
Wilhelm sämtliche Fahnen und Standarten der Berliner Garni- 
son in die Wohnung des Feldmarschalls hatte überführen lassen, 
erschien er selbst mit dem König Albert, den Großherzögen von 
Baden, Sachsen und Hessen, den Generalfeldmarschällen und kom- 
mandierenden Generalen zur persönlichen Gratulation. König 
Albert aber verehrte Moltke eine große Vase von Meißener Por- 
zellan mit seinem Bildnis. Es war das letztemal, daß er den 
greisen Marschall sah. Ein sanftes Ende entrückte diesen am 
25. April 1891. König Albert drückte seine Trauer durch Tele- 
gramme an die Hinterbliebenen und an den Kaiser aus und nahm 
ebenso wie Prinz Georg an der Trauerfeierlichkeit am 28. April
	        
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