Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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11 Uhr im Generalstabsgebäude teil mit dem Kaiser, der Kaiserin, 
den beiden ältesten kaiserlichen Prinzen, dem Großherzog von 
Hessen, dem Prinzen Luitpold von Bayern, dem Prinz-Regenten 
Albrecht von Braunschweig und dessen beiden Söhnen, dem Erb- 
prinzen von Meiningen usw. usw. Als dann zum Zwecke der 
Verbringung nach Creisau die Leiche vom Generalstabsgebäude nach 
dem Lehrter Bahnhof übergeführt wurde, schritten dicht hinter dem 
Sarge, den Neffen des Verstorbenen in die Mitte nehmend, der 
deutsche Kaiser und König Albert. Dieser war nunmehr der einzige 
und letzte Träger des Großkreuzes vom Eisernen Kreuze und der 
letzte aus dem Kriege unmittelbar hervorgegangene Feldmarschall. 
— Dieselbe Liebenswürdigkeit und Aufmerksamkeit, wenn auch 
in einem den Verhältnissen entsprechenden bescheideneren Maße, 
zeigte König Albert anderen alten Offizieren bei sich bietenden Ge- 
legenheiten. Als am 14. Aug. 1892 der Oberst von Holtzendorff 
die 80. Wiederkehr des Tages seiner Ernennung zum Offizier feierte, 
verlieh ihm der König den Charakter als Generalmajor und ließ 
am selben Tage das Gardereiter-Regiment, dessen Kommandant 
der Jubilar zuletzt gewesen war, mit vollem Spiel an der Woh- 
nung des ältesten Offiziers der sächsischen Armee vorüberziehen 
und besuchte ihn eine Woche später persönlich, um ihm zu seinem 
91. Geburtstage zu gratulieren. Gleichermaßen erschien der König 
in Person am 4. Okt. 1896 als Gratulant zum 80 jährigen Ge- 
burtstage des hochverdienten Reitergenerals Senfft von Pilsach, 
der, 1887 aus der Armee geschieden, auch sonst sich der verschieden- 
sten königlichen Huldbeweise zu erfreuen gehabt hatte. In welch 
auszeichnender Weise König Albert stets die Verdienste des Gene- 
rals Grafen Fabrice gewürdigt hat, ist schon an anderer Stelle 
erwähnt worden. 
Kriegerische Erinnerungen wurden im Jahre 1891 wach- 
gerufen, als sich am 3. Juli zum fünfundzwanzigsten Male der 
Tag von Königgrätz jährte und viele Vereine alter Soldaten durch 
Depeschen kundgaben, daß sie sich ihres kaltblütigen und um- 
sichtigen Führers an jenem verhängnisvollen Tage mit Ver- 
ehrung erinnerten, der trotz seiner Furchtbarkeit der Ausgangs- 
punkt einer neuen und segensreichen Entwickelung werden sollte.
	        
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