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in huldvollen Worten. Von den 39 Deputationen des ersten
Tages erschien als erste die Vertretung der Haupt= und Residenz-
stadt Dresden unter Führung des Oberbürgermeisters Beutler
und unter derselben Leitung die Abordnung des sächsischen Ge-
meindetags als dritte. Die letztere überreichte dem König die Über-
sicht über eine in allen Teilen des Landes vorgenommene Samm-
lung zu gemeinnützigen und humanitären Zwecken, wie sie infolge
der Aufforderung des Königs, kein Geld für Festlichkeiten unnütz
auszugeben, sondern alles vielmehr auf dem Altar helfender Barm-
herzigkeit niederzulegen, besonders durch die Tätigkeit des Dres-
dener Oberbürgermeisters Beutler ins Leben gerufen worden war.
Im ganzen waren in 2913 Gemeinden und 613 Gutsbezirken
4789642 Mark 49 Pfennig zusammengekommen. Den Haupt-
anteil daran hatte die Stadt Dresden in der 2 Millionen be-
tragenden König-Albert-Jubiläum-Stiftung aufgebracht zur Ein-
richtung und Unterhaltung öffentlicher Parkanlagen und Spiel-
plätze, wovon 1600000 Mark zum Ankauf eines entsprechenden
Areals in der Dresdener Heide benutzt werden sollten. Die Stadt
Leipzig hatte 400 000 Mark zur Errichtung von Lungenheil-
anstalten und die gleiche Summe Chemnitz zur Errichtung eines
König-Albert-Museums für künstlerische, naturwissenschaftliche und
technische Sammlungen gestiftet. In ähnlicher Weise konnte dann
der Verband der Gewerbe= und Handwerkervereine dem Könige
berichten, daß die 1889 gemachte Wettinstiftung zur Ausbildung
junger Handwerker um 10000 Mark vermehrt worden sei, wor-
über der König sich äußerte: „So ist es in Meinem Sinne, und
so wünschte Ich Mein Fest gefeiert zu wissen, daß es anderen
zugute kommt.“ — Die am selben Tage der zu zweit empfangenen
Deputation der lutherischen Landeskirche erteilte Antwort wurde
schon wiedergegeben. Auch die Abordnungen der technischen und
der tierärztlichen Hochschule, der Akademie der bildenden Künste,
des Berg= und Hüttenwesens und der Bergakademie zu Freiberg,
des Allgemeinen sächsischen Lehrervereins, des Vereins für Werke
christlicher Liebestätigkeit, des Albertvereins usw. durften an diesem
Tage dem Könige ihre Glückwünsche darbringen.
Am 20. April erschienen wiederum 39 Abordnungen, voran