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die Vertreter der Armee, und zwar nicht nur die Generalität, der
Generalstab und Offiziere der dem Könige besonders unterstehenden
Regimenter, sondern auch Vertreter der Kriegsgerichtsbarkeit, der
Intendantur, der Geistlichkeit, der Landwehrbezirke und als
Vertreter der inaktiven Unteroffiziere der Feldwebel Schurig. Es
folgten die Verwaltungsbezirke und Bezirksverbände der vier Kreis-
hauptmannschaften, die Kreisstände der Erblande und die Pro-
vinzialstände der Oberlausitz, ferner die Vertreter des Reichs-
gerichts, der Reichsanwaltschaft und der Rechtsanwälte beim Reichs-
gericht, dann die richterlichen Beamten Sachsens, die Staats-
anwaltschaften, darauf der Senat der Universität Leipzig; dieser
erschien in großem Ornate, hermelinverbrämten Mänteln und
Samtbaretten, wobei die Pedelle mit ihren Stäben dem Rektor,
Prof. Dr. Wachsmuth, voranschritten; eng daran schloß sich die
Königl. Sächs. Gesellschaft der Wissenschaften. Als neunte Depu-
tation traten die Rektoren der Gymnasien und Realggymnasien
vor den König. Auch die anderen Schulen, die Lehrerseminare,
die technischen und die Kunstlehranstalten usw. usw. fanden in
ihren Vertretern Zutritt. Als 25. Gruppe wurden die Wenden
beider Konfessionen mit besonderer Freundlichkeit empfangen, zu
denen auch eine Gruppe von 25 jungen Mädchen gehörte.
Am 21. April bildeten zwar nur sieben Gruppen den Beschluß
des Empfanges, aber darunter waren die Staatsminister, die am
Königlichen Hofe beglaubigten Gesandten und Missionschefs, die
Deputationen der nichtsächsischen Regimenter, deren Chef König
Albert war, und schließlich die außerordentlichen Gesandten fremder
Höfe, wie der päpstliche Nuntius, der Botschafter der französischen
Republik und der anderen europäischen Staaten, soweit sie nicht
schon unter den beglaubigten Gesandten vertreten waren, u. a. auch
der türkische Abgesandte, dann ein Abgesandter der Vereinigten
Staaten von Nordamerika, einer von Chile usw. — In besonderer
Audienz wurde am 22. April die Abordnung der beiden Stände-
kammern empfangen, die jenes vorerwähnte zweite Geschenk von
3 Millionen Mark zur Fortsetzung des Schloßumbaues überbrachten.
Ihnen folgten die sächsischen Reichstagsabgeordneten. — An den
drei Tagen vom 19. bis 21. April wurden die Mitglieder sämt-