Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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farenbläsern und Herolden von der Heerstraße in der Albertstadt in 
Bewegung gesetzt. Die Leipziger Universität, allein durch 50 Ver- 
einigungen repräsentiert, führte; es folgte die Dresdener technische 
Hochschule, die Tharandter Forstakademie, die Bergakademie zu 
Freiberg und als jüngste die Tierärztliche Hochschule von Dresden. 
Im Schloßhof angekommen, wurden die Studenten von einem 
Hofmarschall empfangen und dann, nach Vollendung der Auf- 
stellung, die Deputation, von jeder Hochschule ein Vertreter, zum 
Könige geleitet. Der Leipziger Studiosus Jauch hielt die An- 
sprache, in der er dem Rector Magnificentissimus der sächsischen 
Hochschulen das Gelöbnis unverbrüchlichen, treuen Festhaltens an 
den Grundpfeilern alter Sitte, an Thron und Altar darbrachte. 
Der König dankte freundlich mit dem Wunsche, daß die Studenten- 
schaft das, was sie heute verspreche, später in die Tat umsetzen 
möge. Darauf betrat er den Balkon, und hier brachte der Student 
der Technischen Hochschule, Falck, das Hoch auf den König aus, 
in das die Studentenschaft unter Schlägergeklirr jubelnd einstimmte. 
Der Zug ging dann durch die Stadt hinaus nach dem Bismarck- 
platze, wo er sich auflöste. — Als nachmittags gegen 4¾ Uhr 
der König und die Königin nach der Prinzenvilla in der Park- 
straße zur Familientafel fuhren, bildete die Dresdener Schul- 
jugend der drei oberen Klassen, im ganzen etwa 10000 Kinder, in 
der Johann-Georg-Allee und der Lennéstraße in festlicher Klei- 
dung Spalier, wobei eine Schülerin der VI. Bürgerschule dem 
Könige einen Strauß überreichte und ein vom Direktor der Schule 
verfaßtes Gedicht aufsagte. Ein glänzender Hofball am Abend 
dieses Tages, an dem noch der Kaiser von Österreich und der 
Prinzregent Luitpold von Bayern, von vielen anderen Fürstlich- 
keiten zu geschweigen, teilnahmen, bildete den Abschluß dieser 
Festestage. 
Neben den Hoffestlichkeiten fanden noch eine Anzahl halb- 
offizieller und privater Feiern aller Art statt, die aufzuzählen un- 
möglich und unnötig ist. Ebenso unmöglich ist es, auch nur das 
Wichtigste berührend, die vielen Geschenke, Adressen, Albums u. dgl. 
zu beschreiben, die Liebe und Verehrung dargebracht und Kunst 
und Kunstgewerbe wetteifernd hergestellt hatten. Auch Genuß-
	        
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