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gegenstände aller Art waren von bekannten Fabriken in kostbaren
Aufmachungen dargebracht worden.
Wenn das sächsische Volk auf diese festlichen Tage im allge-
meinen mit Stolz und Freude zurückblicken konnte, so im besonderen
die Bevölkerung von Dresden, die sich ohne namhafte Inanspruch-
nahme polizeilicher Gewalt durchaus mustergültig gezeigt hatte.
Was aber vor allem mit stolzer Befriedigung erfüllen mußte,
war das Bewußtsein, in welch hohen Ehren König Albert nicht
nur unter seinen deutschen Mitfürsten, sondern auch sonst in der
Welt stand. Das hatte sich ja freilich auch früher schon in manchen
Dingen gezeigt. Hierher gehören die Besuche ausländischer Fürst-
lichkeiten am Dresdener Hofe. Bei dem engen Freundschaftsband,
das König Albert mit dem Kaiser von Osterreich verknüpfte, ist es
nicht zu verwundern, wenn letzterer oft in Dresden oder Pillnitz
und umgedreht König Albert oft als Gast in Wien oder mehr noch
in den österreichischen Hochgebirgen bei den kaiserlichen Jagden
weilte. Bei einem solchen Aufenthalt war es übrigens am 1. Okt.
1880, daß dem König Albert ein von oben herabsausendes Fels-
stück die Hand leicht verwundete und ihm die Büchse aus der Hand
schlug. Auch Herzog Albrecht war, abgesehen von seiner Sendung
zum 50 jährigen Militärjubiläum des Königs vom 25. bis 27. Okt.
1875 zu Besuch bei dem sächsischen Königspaare. Einer späteren
Geschichtschreibung wird es bei reichlicher fließenden archivalischen
Mitteilungen möglich sein, den Wert zu bemessen, den diese sächsisch-
österreichischen Beziehungen für die Reichspolitik gehabt haben.
Die beiden Besuche des Kronprinzen Rudolf von Österreich im
Januar 1879 und Februar 1880 wurden mit Heiratsplänen in
Verbindung gebracht, deren Gegenstand des Prinzen Georg älteste
Tochter Mathilde sein sollte. Bekanntlich heiratete dann des
Prinzen zweite und jüngste Tochter Maria Josepha den am
21. April 1865 geborenen Erzherzog Otto von Osterreich. Ver-
wandtschaftliche Besuche waren die des Titularkönigs Ferdinand
von Portugal im August 1883 und von dessen Sohn Dom Luiz
Ende August 1886 bis Anfang September. Wohl ist auch in diese
Rubrik zu rechnen der Besuch des Königs Humbert von Italien
mit seiner Gemahlin Margherita, die eine Nichte König Alberts