Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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Franziskanerkloster (zusammen mit dem Meißener Geschichts— 
verein), vor allem aber der wundervolle Dom, ferner die Goldene 
Pforte zu Freiberg, das Renaissanceportal der ehemaligen Schloß- 
kapelle zu Dresden und viele andere Denkmäler verklungener 
Kunstperioden verdankten dem Verein und seinem erlauchten Leiter 
ihre Restaurierung und Erhaltung. Als dann Prinz Georg zum 
König Georg wurde, legte er dieses Amt in die Hände seines 
zweitältesten Sohnes Johann Georg, den er auch am 2. Juli 1902 
zum Kurator der bildenden Künste in Sachsen ernannte, eine 
Wahl, wie sie allenthalben als eine äußerst glückliche anerkannt 
wurde. Von dem Dresdener Altertumsverein aber ging die An- 
regung zur Begründung ähnlicher Vereine in anderen Städten 
des Landes aus, wennschon die Begründung von Zweigvereinen 
in ganz Sachsen, wie sie seinerzeit noch Prinz Johann geplant 
hatte, sich nicht verwirklichte. Der Zwickauer 1857 begründete 
Altertumsverein löste sich bald wieder auf, dagegen begründete 
1860 der Buchdruckereibesitzer und Stadtrat Heinrich Gerlach in 
Freiberg den heute noch bestehenden dortigen Verein, 1866 der 
damalige Gerichtsamts-Referendar, nachmalige Professor des 
Chinesischen usw. Conon von der Gabelentz einen solchen in 
Leisnig. Es folgte 1867 der Verein für die Geschichte Leipzigs, 
1869 der Verein für die Geschichte Dresdens, 1872 der Verein 
für Chemnitzer Geschichte und 1873 der Altertumsverein zu 
Plauen i. V. Mit allen diesen Vereinen blieb der Sächsische Alter- 
tumsverein in regem Austausche und Verkehr. Aus der mehrfach 
von diesem Vereine ausgegangenen Anregung ging, gefördert von 
dem Staatsminister v. Falkenstein, jene Sammlung von wichtigen 
für die Geschichte Sachsens bedeutenden Urkunden vom Jahre 1860 an 
hervor, die unter dem Namen des Codex diplomaticus Saxoniae 
regiae ein unentbehrliches Quellenbuch für den sächsischen Historiker 
ist. Die vom Verein herausgegebenen „Mitteilungen“ wurden 
1878 mit dem „Archiv für sächsische Geschichte“ ver- 
einigt, das von dem Leipziger Professor Wilhelm Wachsmuth und 
dem Direktor das Hauptstaatsarchivs Karl v. Weber im Julie 
1862 ins Leben gerufen worden war. Damit erhielt der Verein 
ein eigenes und in den weitesten Kreisen angesehenes Organ, das 
Sturmhoefel, Geschichte der sächsischen Lande. II. 10
	        
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