Edinburgh und Leith nach Deutschland zurück, wo er aber zu-
nächst noch die Hansastädte und vor allem die beiden Kriegshäfen
Wilhelmshaven und Kiel, ferner auch die Stätten in Schleswig
besuchte, an denen sein königlicher Oheim sich 1849 die ersten
kriegerischen Lorbeeren verdient hatte.
Eine bei weitem größere und dementsprechend auch ereignis-
reichere und belehrendere Reise begann Prinz Friedrich August am
16. Okt. 1889 in Begleitung seines Adjutanten Frhr. von Wagner,
des Gardereiter-Leutnants Grafen Rex und des Kustos an der
Königl. Bibliothek Dr. Häbler. Der Prinz fuhr über Wien nach
Venedig und Mailand, wobei dem italienischen Königspaare
in dem nahen Monza ein Besuch abgestattet wurde, dann nach
Genua und von hier aus zu Schiff nach Barcelona, von wo die
Reise nach Madrid ging. Hier nahm der Prinz vom 20. bis
30. Nov. Aufenthalt, wurde natürlich von der Königin-Regentin
empfangen und besuchte von da aus die historisch und künstlerisch
bedeutenden Punkte der weiteren Nachbarschaft, wie Teoledo,
Burgos, Avila, Valladolid. Dann wurde auf der Weiterreise
Valenzia, Cordova, Granada, Sevilla und schließlich Cadiz auf-
gesucht; von hier aus nach Afrika hinübergefahren, traf die Reise-
gesellschaft am 3. Dez. in Tanger an der Küste von Marokko ein,
freudig begrüßt von der dortigen deutschen Kolonie. Ein Aus-
flug ins Innere des Landes war damals noch mit keinen solchen
Gefahren wie heute verknüpft; der Prinz benutzte einen solchen
fünf Tage lang, um Land und Leute kennen zu lernen und um zu
jagen, und kehrte mit reicher Beute beladen zurück. Wieder nach
Europa herübergekommen, nahmen der Prinz und seine Reise-
genossen am 13. Dez. Gibraltar in Augenschein und lichteten dann
die Anker nach Sizilien, wo man am 15. Dez. anlangte und der
Kenntnisnahme dieses in den grauesten Zeiten des Altertums
schon bedeutenden Eilandes vier Wochen widmete. Am 15. Jan.
1890 trat die Reisegesellschaft von Messina aus die Überfahrt
nach Alexandrien an, nach dessen Kenntnisnahme Kairo zu zehn-
tägigem Aufenthalte aufgesucht wurde. Selbstverständlich machte
man einen Ausflug zu den Pyramiden, von denen die höchste,
die 136 Meter hohe Cheopspyramide, bestiegen wurde. Den Ab-
Gturmhoefel, Geschichte der sächsischen Lande. II. 50