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grenadier-Regiment Nr. 100 ein. Am 3. Dez. 1878 hatte Bischof
Bernert den Vater gefirmelt, am selben Datum empfingen die
beiden Prinzen 1907 die Firmelung. — Es folgte am 9. Dez.
1896 Prinz Ernst Heinrich. Die vorzeitige Geburt einer Prin-
zessin am 22. Aug. 1898, die bald nach der Geburt verschied,
brachte eine Zeitlang das Leben der Mutter in Gefahr, doch
wurde diese bald wieder hergestellt und schenkte dem Gatten am
24. Jan. 1900 die Prinzessin Margarethe und am 27. Sept. 1901
die Prinzessin Maria Alex.
So konnte König Georg glücklichen und zufriedenen Sinnes
das blühende Glück seines Hauses überzählen. Aber wie bald
sollte dieses Glück gestört werden. Zunächst erkrankte der König
am 23. Juli 1902 an einem Bronchialkatarrh, einem Leiden,
das ihn schon 1900 heimgesucht hatte und ihn auch weiterhin noch
befallen und dem Tode zuführen sollte. Dann aber ereilte den
Thronfolger, der schon im Jahre 1899 bei Gelegenheit einer
Schnitzeljagd in der Nähe von Großenhain mit dem Pferde ge-
stürzt war und dabei einen Schädelbruch erlitten hatte, übrigens
auch im Jan. 1902 von Gelenkrheumatismus befallen, in beiden
Fällen aber glücklich geheilt worden war, am 20. Nov. 1902
bei Gelegenheit einer Jagd an dem Hohen Einberge im Salz-
burgischen ein Unfall, indem er ausgleitend den einen Unter-
schenkel brach. Glücklicherweise waren keine Komplikationen da-
mit verbunden, und unter der Pflege der herbeigeeilten Ge-
mahlin machte die Genesung so rasche Fortschritte, daß der Bruch
mit dem Ende des Jahres geheilt war. Am 4. Dez. 1902 nahm
der Prinz mit seiner Gattin an der im Residenzschlosse statt-
findenden Familientafel teil. Ein paar Tage später, am 9. Dez.,
jagte König Georg auf dem Helfenberger Revier in der Nähe
von Dresden, wobei er sich eine Erkältung zuzog, die am folgen-
den Tage in Gestalt eines Bronchialkatarrhs unter nicht unbe-
denklichen Fiebererscheinungen zum Ausbruch kam und dann sogar
in eine Lungenentzündung überging.
Indem man im Lande das Augenmerk auf diese Erkrankung
gerichtet hielt und durch das nahende Weihnachtsfest in Anspruch
genommen war, achtete man kaum auf die Notiz des Hofberichtes,