Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 2. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1815-1904. (4)

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wie sie sich gelegentlich der Paraden und Manöver im September 
1903 so herzlich bekundete. Ergänzend dürfen hier noch die Worte 
Raum finden, die der Kaiser bei der Galatafel in Dresden aus- 
sprach: „Ew. Majestät erhabene Person und die wenigen alten um 
Ew. Mazjestät versammelten Generale aus alter Zeit bilden für 
uns jüngere Offiziere eine Generation, die uns gelehrt hat, was 
Soldat sein heißt, und wie man Soldat wird. Es wird Mein Be- 
streben sein, in enger Fühlung mit den bewährten Führern aus 
großer Zeit, von ihnen lernend und an ihrem Lobe Mich er- 
bauend, die Truppen so auszubilden, wie es zum Besten des Vater- 
landes und Meiner Armee dienen kann.“ Solche sichtlich aus 
einer herzlichen ÜUberzeugung hervorgewachsenen Worte waren aber 
zweifellos nicht nur an den hohen Adressaten, sondern auch an 
die Adresse des sächsischen Volkes zum besseren Verständnis seines 
Herrschers gerichtet. Auch das Schreiben des Kaisers nach dem in 
der Nähe von Merseburg stattgehabten Manöver über die Haltung 
der beiden sächsischen Armeekorps, d. d. Merseburg, 11. Sept. 1903, 
atmeten denselben Geist der Wertschätzung und Anerkennung. 
In diesen wichtigen Tagen hatte glücklicherweise die Gesund- 
heit König Georgs den an ihn gestellten Anforderungen zur Ge- 
nüge entsprochen. Aber sobald der Winter einsetzte, stellten sich 
auch wieder katarrhalische Beschwerden ein, die im Januar 1904 
wieder, wie im Vorjahre, zu einer Influenza ausarteten. Ems 
und späterhin Gastein konnten zwar lindern, aber keine endgültige 
Besserung mehr herbeiführen. Den Landtag schloß König Georg 
am 19. Mai noch persönlich mit dem Hinweis auf die immer von 
seiner Regierung im Auge behaltene Reform des Wahlrechtes. 
Wenige Tage später am 24. Mai erschütterte ihn der Tod der 
Prinzessin Johann Georg. Während des Sommers ging es ihm 
relativ gut. Die in diesem Jahre ganz besonders stark auftretende 
Hitze war seinem Zustande nicht ungünstig. Seit Jahrzehnten 
hatte man keinen so enorm heißen Sommer erlebt. Die Elbe trat 
in ihren Ufern so weit zurück, daß sie einem schmalen Bächlein 
glich und die sächsisch-böhmische Dampfschiffahrtsgesellschaft ihren 
Betrieb am 2. Aug. gänzlich einstellte. 
Aber nach der Rückkehr aus Gastein traten immer deutlicher
	        
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