Object: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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mischen Joachimstal ein edles Paar, der Pfarrer Johannes 
Matthesius (geboren 1504 zu Rochlitz), von 1541—1568 im ge- 
nannten Orte tätig, und als Kantor Niklas Hermann (7 1561). 
Matthesius ist Verfasser u. a. des Morgenliedes „Aus meines 
Herzens Grunde sag ich dir Lob und Dank“. Von Hermann, 
der übrigens auch mit Eber befreundet war, rührt neben den 
„Liedern des alten Kantors“ für „seine lieben Kinder im Joachims- 
tal“ auch das bekannte Morgenlied her „Die helle Sonne leucht 
itzt herfür“ und das Gegenstück dazu: „Hinunter ist der Sonnen- 
schein, die finstre Nacht bricht stark herein.“ Der mehrerwähnte 
  
  
  
Der Dresdener Totentanz 
ehemals am Georgentor des Königl. Schlosses über dem zweiten Geschoß angebracht. 
1,22 m hoch, 12,47 m lang. 
Entstanden zwischen 1533 und 1537. 1721 nach der Neustädter Kirche überführt. 
1733 auf dem Neustädter Kirchhof angebracht. 
Nikolaus Selnecker hat sich ebenfalls auf diesem Gebiete 
verdienstlich gemacht. Selbst Liederdichter („Wir danken dir, Herr 
Jesu Christ“ u. a. m.) gab er zu Leipzig 1587 ein treffliches. 
Gesangbuch heraus und bemühte sich um die Ausbildung des 
Kirchengesangs durch Schulung eigener Sängerchöre. 
Aus den genannten Gründen mußte sich auch der Orgel- 
bau entwickeln. Georg Kretschmar von Dresden wird uns als. 
Erbauer der Orgeln 1574 in Annaberg und 1587 im Freiberger 
Schlosse genannt. Die Instrumente kosteten jenes 200 Gulden, dies 
250 Taler. Sie umfaßten nur 2½ Oktaven. Dagegen entwarf 
der in der Musikgeschichte der damaligen Zeit überhaupt hervor-
	        
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