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dem Hofprediger Ammon auch gerügt, daß protestantische Sol-
daten beim Fronleichnamsfest und anderen Gelegenheiten in die
katholische Hofkirche kommandiert und zur Kniebeuge vor dem
Allerheiligsten gezwungen worden waren. Der Kriegsminister von
Nostitz-Wallwitz suchte das zwar als einen Akt der Ehrerbietung
gegen das königliche Haus hinzustellen, aber der Wegfall dieses
Gebrauchs wurde doch beschlossen, namentlich da in der ersten
Kammer in einsichtiger Weise Prinz Johann erklärt hatte, er
werde für den Wegfall seine Stimme abgeben. Nun aber glaubte
man, namentlich da sich, und zwar anscheinend ohne Vorwissen
der Regierung, zu Brauna bei Camenz entgegen der ausdrücklichen
Bestimmung des § 56 der Verfassung eine Filiale der Pariser,
mit den Jesuiten eng zusammenhängenden Erzbrüderschaft „vom
unbefleckten Herzen Mariä zur Bekehrung der Sünder“ nieder-
gelassen hatte, und aus anderen Anzeichen schließen zu müssen,
daß die Jesuiten sich auf Umwegen ins Land zu schleichen be-
gännen. Hierzu kam die zunächst außersächsische, bald aber nach
Sachsen verpflanzte Bewegung des Deutschkatholizismus, hervor-
gerufen durch die berüchtigte Ausstellung des sog. ungenähten
Rockes Jesu Christi zu Trier im Jahre 1844. In Sachsen lag
ja zunächst irgend ein Bedürfnis, sich von der katholischen Kirche
abzusondern, gar nicht vor; für einen verständigen Menschen ergab
sich viel eher der ÜUbertritt zum Protestantismus. Aber die Unklar-
heit auf diesem Gebiete bewies sich beispielsweise in umgekehrter
Art in dem Üübertritte der protestantischen Gemeinde Gelenau
zum Deutschkatholizismus, weil ihr der vom Patron zugewiesene
Prediger nicht paßte.
An die Spitze der deutschkatholischen Bewegung in Sachsen
setzte sich ein in vieler Beziehung merkwürdiger Mann, der am
10. Nov. 1807 zu Köln in dürftigen Verhältnissen geborene
Robert Blum. Er hatte sich eine gewisse Bildung angeeignet,
trat als Theaterdiener zu Köln in den Dienst des Direktor Ringel-
hardt und folgte diesem 1831 als Theatersekretär und kassierer
nach Leipzig, wo er mehr Muße für seine Fortbildung und sogar
für literarische Betätigung fand. Bald trat er in Beziehung zu
den Liberalen Leipzigs und zeichnete sich in ihrem Kreise durch
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