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In der freundlich und gut gebauten Stadt sind das Ende des
15. Jahrhunderts erbaute Rathhaus mit seinen Parterreräumen und
dem Sessionszimmer mit schönen Netzgewölben, die Nicolaikirche und
das Portal des ehemaligen Schlosses mit Medaillons und Wappen-
schilden sehenswerth. Die Stadtkirche, mit einem Thurme aus Mitte
des 13. Jahrhunderts wurde nach der Zerstörung durch die Hussiten
Ende des 15. Jahrhunderts, die ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert
stammende Nicolaikirche, in der neuesten Zeit wieder hergestellt. In
dieser letzteren sind Spuren von Wandgemälden erhalten, sowie ein
aus Anfang des 16. Jahrhunderts stammender Flügelaltar.
Wer von Dippoldiswalde nach Schmiedeberg zu Fuß geht, kann
die Wanderung wesentlich angenehmer machen, wenn er beim Ausgange
aus der Stadt die Weißeritzbrücke nicht überschreitet, sondern auf dem
rechten Ufer des Wassers bleibt, welches durch die längst nicht mehr
betriebenen Zinnwäschen und Zinnseifen den Namen „rothe Weißeritz"“
erhielt, obgleich es auf dem „Abriß der Stadt Dippoldiswalde a.
Ch. 1656“ die „weisse Weisserts“ genannt wird. Man geht an drei
Mühlen vorüber, dann den sogenannten Poetenweg bis zur Chaussee,
welche man bei der Brücke, kurz vor dem ehemaligen Chausseehause
erreicht. Nun wenige Schritte zurück, über die Brücke und dann auf
dem linken Weißeritzufer den unteren Ziegenrückweg bis zum Gasthof
von Ober-Carsdorf. Wer jedoch auch von hier aus nicht im Thale
bleiben will, überschreitet die Weißeritz bei der Ulberndorfer Mühle
und geht erst auf dem Frauendorfer Wege von der Chaussee ab.
Auf diesem steigt er bachaufwärts, bis ein Feldweg sich nach Süden
abzweigt, und folgt nun diesem in und durch den Wald, bis er auf
Flügel P trifft, auf dem er sich südwestlich wendet und nun auf
einem Holzwege und Fußsteige in das Thal hinuntersteigt, welches
er kurz oberhalb des Jägerhauses erreicht. Der durch den Wald
führende Weg heißt „der lange Weg“. ·
Südwestlich von Dippoldiswalde zieht sich Reichstädt mit seinem
1765 von Herzog Carl von Curland erbauten großen Schlosse im
flachen Thale gebirgsaufwärts. Etwa 1¾ Stunde von der Stadt
lag die aus dem 13. Jahrhundert stammende, 1533 geschlossene,
später verfallene und abgetragene kahle Höhenkirche, Kapelle zu den
Vierzehn Nothhelfern (12 Apostel, Jungfrau Maria, Johann der
Täufer) ein vielbesuchter Wallfahrtsort.“)
Das Jägerhaus bei Naundorf ist zur Station für den Besuch
des Hauptthales, wie der Nebenthäler sehr geeignet. Es liegt 6 km
von Dippoldiswalde; 1 km thalaufwärts Schmiedeberg, ein Berg-
*) Abbildung in Bergblumen. 1886, Nr. 7. Zöllner & Eckard.
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