Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

— 407 — 
schüttet, welche besonders auf den flachgeneigten moorigen Wiesenflächen 
in außerordentlichen Mengen vorkommen. Als wenn große Granit- 
mauern zerbrochen und die Blöcke reihen= und lagenweise umher 
gestreut wären, sind die flachen Wiesenabhänge östlich von Gebirgs- 
Neudorf und nördlich des Adelsberges, eines Vorsprunges vom 
Bärensteinberge, in den Thalmulden zum Rainflössel und zum Zobel- 
bache, vor Allem aber in der flachen Mulde östlich der Kirche von 
Gebirs-Neudorf mit Felsstücken übersäet. 
Der Besuch des Bärensteinberges, des fürstlich Lobkowitz'schen 
Thiergartens und des Schlosses Eisenberg ist nur mit vorher ein- 
geholter Erlaubniß gestattet. Verschiedenartiger Unfug im Park, im 
Walde und auf dem Berge haben Veranlassung gegeben, diese dem all- 
gemeinen Besuche zu verschließen. Es giebt ja eine Gattung von 
Touristen, welche jede Unart für erlaubt halten; im Walde Feuer 
machen, im Wildstande schießen, im Park über die Beete laufen, im 
Gewächshause Blumen pflücken, in Sammlungen Alles angreifen 2c. 
sind Dinge, welche einem jeden Besitzer verleiden, den Zutritt frei 
zu geben. Mit großer Liebenswürdigkeit und Zuvorkommenheit wird 
auf vorherige Anmeldung bei der Verwaltung (pr. Adr. Hr. Forst- 
meister Peters in Eisenberg) gestattet, den Bärensteinberg und dessen 
Umgebungen, sowie den Park zu besuchen. Die Erlaubnißkarte hat 
man bei sich zu tragen, um sich gegenüber dem Forstpersonale aus- 
weisen zu können. 
Der Gipfel des Bärensteinberges ist nicht schwer zu 
finden, wenn man vom Flößteiche kommend auf dem zweiten breiten 
Waldschneusenwege in nahezu südwestlicher Richtung aufwärts steigt 
und darauf Acht giebt, daß ein betretener Fußsteig von diesem rechts 
ab führt. Zwischen Felsblöcken und tief herabhängenden Fichtenzweigen 
sich hindurch windend, sieht man den Gipfel erst, wenn man nahe 
an ihn heran ist. Auf einer Gruppe großer Felsenblöcke ist das 
trigonometrische Signal als Säule errichtet, um welche ein hölzernes 
Gerüst mit Treppe, Plattform und Geländer angebracht ist. 
Der Umblick von diesem 921 m hohen Aussichtspunkte ist um- 
fassend. Ueber die Wipfel des rings ausgedehnten Waldes mit seinem 
kräftigen Duft und seinem herrlichen Grün sieht man im Norden 
den Ahornberg und dicht neben ihm die Spitze des Schwartenberges, 
im Nordwest in weiter Ferne Schloß Augustusburg, im West den 
Fichtelberg und den Keilberg, bei hellem Wetter auch die Thalspalte 
der Eger zwischen dem Erzgebirge und dem Liesengebirge mit dem 
Hengberge, im Süden die Gebirgszüge im Innern Böhmens, im 
Osten das Mittelgebirge, auf dem Erzgebirgskamme den Wieselstein 
und den Bornhauberg bei Niklasberg.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.