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Arten von Felsitporphyr oder eigentlichem Porphyr, Quarzporphyr,
und dem Porphyrit oder quarzfreiem Porphyr, ferner den Granit-
porphyr, Grünsteinporphyr, Basaltporphyr, Serpentinporphyr u. s. w.
zusammengefaßt werden.
Besonders die Osthälfte des Gebirges, vor Allem die Gegend
von Altenberg, Frauenstein, Nassau, Sayda, Dippoldiswalde, Freiberg
wird von zahlreichen Porphyrgängen durchschnitten, von denen einzelne
eine Länge von 15 und 20 km haben. Eine ganze Gruppe der-
artiger Gänge ist bei Liebstadt, Dippoldiswalde, Randeck; eine kreis-
förmige Gruppe von Porphyrstöcken im Tharandter Walde; ein
größeres, geschlossenes Porphyrgebiet zwischen Klostergrab und Graupen
einerseits und Dippoldiswalde andrerseits. Auch zwischen Chemnitz,
Frankenberg und Oederan befindet sich eine Gruppe von Porphyr-
durchbrüchen. Besonders zu nennen ist der Burgberg bei Lichtenberg
(Quarzporphyr), eine mächtig aufragende, ruinenartig verwitterte
Kuppe; ferner die Felskuppe, auf welcher das Schloß Frauenstein
steht; vor Allem aber der aus dem weiten, durch Abschwemmung
der rings umgebenden Gneiß-Glimmerschiefer= und der Phyllit-
Formation angehörenden Hornblendeschiefer, Kalkschiefer u. s. w. ent-
standenen, umfangreichen Beckens der 500 m-Erhebung inmitten der-
selben aufragende Schellenberg mit dem Schlosse Augustusburg.
Der Serpentin, ebenfalls eine Eruptiv-Gesteinsart, welche
jedoch nicht selten den Charakter des Porphyr annimmt, kommt an
verschiedenen Stellen des Obergebirges vor, hauptsächlich bei Zöblitz,
aber auch anderwärts. Im niederen Erzgebirge findet man ihn bei
Hohenstein, Lichtenstein, Waldenburg, sowie in der Gegend von
Waldheim.
Die dritte Reihe der eruptiven Durchbrüche auf dem Erzgebirge
wird von den Basalten und basaltähnlichen Gesteinen gebildet.
Der Basalt, unzweifelhaft vulkanischen Ursprunges, ein dichtes Ge-
menge von Feldspath, Augit und Magneteisenstein, bläulich schwarz,
jedoch bald heller, bald dunkler, erscheint meist in abgesonderten, vor-
wiegend sechsseitigen Säulen, von verschiedener Stärke. Von nur
wenigen Centimentern bis zu ganzen Metern Stärke, und ebenso von
wechselnder Länge bis zu 20 m und mehr. Die Säulen sind nicht
selten gegliedert, so daß die Enden in einander passen. Der derselben
Gattung angehörende Klingstein (Phonolith) ist ebenfalls sehr hart
und wird in plattenförmiger Absonderung gefunden, wo die dünnen
Platten beim Anschlagen hell klingen. Er ist grau, gelblich= oder
dunkelgrünlich und besteht aus einem dichten Gemenge von Feldspath
und Zeolith oder Nephelin.
Vom Schönauer Felsen an (bei Graßlitz, westlich der Zwota)