Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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Diese Güter haben fast durchgehend ein Gespann von 2 Pferden: 
in einzelnen Fällen ein drittes Pferd; mitunter einen einzelnen Ochsen, 
aber auch wiederholt ein zweites Gespann, von 2 Zugochsen. Der 
Melkviehbestand beträgt 12 bis 15, in einzelnen Fällen auch 18 Stück. 
Schweine werden 2 bis 4, im oberen Gebirge vorwiegend 3 gehalten; 
Ziegen hauptsächlich im Annaberger und Schwarzenberger Bezirke, 
meist 1. 
Die Mehrzahl der Mittelbauerngüter wird von den 
Gütern von 14 bis 16 ha (25,2 bis 29,5 Acker) gebildet. Im 
Chemnitzer und Flöhaer Bezirke haben diese Güter an Spannvieh 
vorwiegend Pferde, und zwar 2; im Annaberger und Schwarzenberger 
Bezirke fast durchgängig 1 Pferd und 2 Ochsen, mitunter auch 3. 
Im Osten des Gebirges, im Marienberger, Freiberger und vor Allem 
im Dippoldiswalder Bezirke sind die Verhältnisse sehr wechselnd. An. 
Melkvieh haben diese Güter 9 oder 10, im Schwarzenberger und 
Annaberger Bezirke 8 Kühe; in den kleinsten Ställen des Oberge- 
birges wenigstens 6 oder 7, in den größten des niederen Gebirges 
12 oder 13 Kühe. Die Schweinehaltung beziffert sich im Osten mit 
2 bis 3, im oberen Gebirge mit 2. Ziegen im Osten durchgängig 
1, mitunter auch 2, im Flöhaer und Chemnitzer Bezirke fast keine, 
selten 1, ganz wie im Annaberger und Schwarzenberger Bezirke. 
Bei den Mittelbauerngütern von weniger als 14 ha 
beträgt die Zahl der Gespanne 1, 1½ bis 2; im niederen Gebirge 
vorwiegend Pferde. Das Melkvieh besteht in der Schwarzenberger 
Gegend aus 4 oder 5 Kühen, in der Annaberger aus 5 oder 6, 
in der Freiberger vorwiegend aus 6 oder 7, in der Marienberger 
aus 6 bis 9, in der Flöhaer aus 7 bis 9 und in der Dippoldis- 
walder Gegend, je nach der Höhenlage aus 4, 6, 8 und selbst 9 
Stück. Schweine hält man 1 bis 2; Ziegen im Osten meist 1. 
Eine sehr bedeutende Anzahl bilden die Kleinbauerngüter 
im Umfange von 5 bis 10 ha. Auch diese gliedern sich in drei 
Größen; ein Viertel derselben hat über 8 ha, die Hälfte über 7 ha, 
und ein Viertel zwischen 5 und 7 ha. Die Größe des Viehstandes 
nimmt mit dem Umfange der Ackerflächen ab, aber bei den großen 
wie bei dem mittleren Kleinbauer ist das Spannvieh von dem übrigen 
Viehstande getrennt, während bei einem großen Theile der kleinen 
Kleinbauern besonderes Spannvieh nicht mehr vorhanden ist, sondern 
die Spannarbeit von dem Melkvieh mit ausgeführt werden muß. 
Bei den Kleinbauerngütern über 8 ha ist durchgehend ein Gespann 
vorhanden: entweder 2 Pferde, oder 2 Ochsen, oder 1 Pferd und 
1 Ochse. Der Viehstand dieser Güter besteht in 6, 7 oder 8, in 
einzelnen Fällen bis zu 12 Kühen. An Schweinen hält man mindestens
	        
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